UK: Tate Britain zeigt erste Ausstellung über Queer Art
Unter dem Titel "Queer British Art 1861 – 1967" zeigt die Ausstellung in der Tate Britain eine vielfältige Auswahl an Werken von queeren, britischen Artisten, welche in der Zeit, von 1861, als die Todesstrafe auf Sodomie in Grossbritannien abgeschafft wurde, bis 1967, als Homosexualität entkriminalisiert wurde, wirkten. So werden unter anderem Francis Bacon, John Singer Sargent, Duncan Grant, aber auch Virginia Woolf und Oscar Wilde in der Ausstellung vertreten sein.
Gerade bei letzterem wird es das erste, vollumfängliche Portrait in Grossbritannien sein. So wird neben seinem Werk auch das Leben von Oscar Wilde beleuchtet. Zu sehen sein wird beispielsweise auch die Türe seiner Gefängniszelle, hinter welcher er zwischen 1895 und 1897 sein Haftstrafe wegen unsittlichem Verhalten, sprich wegen seiner Homosexualität, absitzen musste.
Ein anderer Teil der Ausstellung wird sich auch der Bloomsbury-Gruppe annehmen: Dies war ein Künstlerkollektiv, welches für seine unkonventionelle Haltung zu Liebe und Sexualität bekannt war und dies auch in ihrem Schaffen ausdrückte. So werden etwa Häuser der Künstler gezeigt, welche sie mit ihren gleichgeschlechtlichen Partnern geteilt haben.
Die Ausstellung in der Tate Britain ist nur ein Anlass von vielen, welche in England zum 50. Jahrestag der Entkriminalisierung von Homosexualität stattfinden. So zeigt die BBC mit "Against the Law" auch ein Drama, welches den berühmten Gerichtsfall aus dem Jahr 1954 des konservativen englischen Politikers Lord Montagu in Bezug auf gleichgeschlechtlichen Sex zum Thema hat. Zudem wird es dieses Jahr unter dem Titel LGBT 50 erstmals auch eine UK Pride geben.