UK: Vor zehn Jahren wurde die Ehe für alle in England und Wales Realität
Der Marriage (Same Sex Couples) Act 2013 wurde am 24. Januar 2013 im britischen Parlament vorgestellt. Damit sollte das Partnerschaftsgesetz, welches in Grossbritannien seit 2004 galt, erweitert werden, damit LGBTI+ Paare die selben Rechte wie verheiratet heterosexuelle Paare erhalten. Die Vorsitzenden der drei grössten Parteien bestimmten damals für ihre Abgeordneten Stimmfreigabe. Schliesslich wurde es im Mai des selben Jahres in der dritten Lesung mit 366 zu 161 Stimmen durch das Unterhaus deutlich angenommen.
Auch die darauffolgenden Abstimmungen im Oberhaus überstand das Gesetz. Am 16. Juli folgte eine letzte Abstimmung im Unterhaus, um die Erweiterungen des Oberhaus auch noch abzusegnen, und damit konnte der Gesetzesentwurf weiter in den Buckingham Palace gereicht werden. Dort folgte schliesslich am 17. Juli der sogenannte Royal Assent, die königliche Zustimmung, durch Queen Elizabeth, und damit wurde das Gesetz endgültig gutgeheissen.
Das Gesetz trat schliesslich am 13. März 2014 in England und in Wales in Kraft und nach Ablauf der Wartefristen konnten am 29. März schliesslich die ersten gleichgeschlechtlichen Paare heiraten. Zu den ersten gehörten Peter McGraith und David Cabreza, welche zu diesem Zeitpunkt bereits während 17 Jahren ein Paar waren. Sie gaben sich in der Islington Town Hall in London das Ja-Wort.
Maria Miller, die damalige Ministerin für Gleichstellung und Frauen, lobte die Entscheidung als eine wunderbare Errungenschaft. Die Ehe sei das Fundament unserer Gesellschaft und nun könne jeder in der britischen Gesellschaft unabhängig von seiner Sexualität diese Verpflichtung eingehen. Das Gesetz sei ein historischer Moment, der im Leben vieler Menschen nachhallen werde. Sie sei stolz darauf und freue sich auf die ersten Hochzeiten, so Miller weiter.
Nach England und Wales folgte Schottland mit der Öffnung der Ehe im Jahr 2014 und in Nordirland konnten gleichgeschlechtliche Paare ab dem Jahr 2020 heiraten.