UN: Erster UN-Experte für LGBTI-Angelegenheiten gibt sein Amt ab

UN: Erster UN-Experte für LGBTI-Angelegenheiten gibt sein Amt ab
Vitit Muntarbhorn wurde im September des vergangenen Jahres von den Vereinten Nationen als erster unabhängiger Experte für LGBTI-Angelegenheiten eingesetzt. Nun, rund ein Jahr später, zieht sich Muntarbhorn aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen wieder von diesem Amt zurück.

Seine Rolle war umstritten innerhalb der Vereinten Nationen, den besonders die muslimischen Staaten, sowie einige aus Afrika und der Karibik machten mächtig Druck um die neu geschaffene Stelle des unabhängigen Experten für die sexuelle Orientierung und die Geschlechteridentität wieder zu kippen. Im Juni 2016 wurde beschlossen, dass das Amt ins Leben gerufen wird. Der emeritierte Professor aus Thailand wurde im September des vergangenen Jahres gewählt, und hat das Amt schlussendlich im November angetreten. Doch bereits im Dezember reichten einige Länder einen Vorstoss bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein, um die Stelle des Experten wieder abzuschaffen. Gleiches versuchten sie später erneut im Januar und im März 2017. Hunderte Menschenrechts- und LGBT-Organisationen gelang es allerdings ihre Kräfte zu bündeln und sich erfolgreich gegen die Abschaffung zu wehren.

Nun hat Vitit Muntarbhorn aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen offiziell seinen Rücktritt bekannt gegeben, und zwar per 31. Oktober, nach genau einem Jahr. Es habe ihm grossen Spass gemacht, für die globale Community zu arbeiten und sich für deren Interessen einzusetzen, erklärt er in einem Schreiben. Und Muntarbhorn hat in diesen zwölf Monaten doch einiges erreicht, so hat er unter anderem zwei Berichte verfasst. Der Erste hat er im Juni 2017 dem UN-Menschenrechtsrat präsentiert, und der Zweite wird im Oktober an der UN-Generalversammlung vorstellen. Dafür erntete er auch von verschiedensten Organisationen viel Lob. So heisst es beispielsweise von der Human Rights Campaign, dass Muntarbhorn als erster Experte für LGBT-Angelegenheiten einen ausserordentlichen Job gemacht habe. Alle LGBTQ-Menschen, egal wo auf der Welt sie leben, würden weiterhin von dem profitieren, was er in die Wege geleitet habe, um vor Diskriminierung und Gewalt geschützt zu werden…