USA: Abgeordneter geht an Gay Hochzeit vom Sohn - und stimmt gegen die Ehe für alle
Wenn sie aufwachsen und etwas älter werden, dann hoffen und beten wir, dass sie diese eine wahre Liebe finden um die Möglichkeit zu haben, dies zu erleben. Jemanden zu haben um gemeinsam alt zu werden. Daher sind wir sehr dankbar, dass Du da bist: Dies waren die Worte des republikanischen Abgeordneten Glenn Thompson während seiner Rede an der Hochzeit seines schwulen Sohnes.
Eltern lieben es, wenn ihre Kinder ihre wahre Liebe finden, insbesondere wenn diese dann auch Teil der Familie wird. Dass sei was sich alle wünschen, fuhr er weiter fort. Während sich der Politiker Feuer und Flamme zeigte für die Hochzeit seines Sohnes, so gönnt er diese Erfahrung trotzdem nicht allen. Wie bereits bei früheren Abstimmungen, so stimmte Thompson vor wenigen Tagen erneut gegen die Ehe für alle im US-Repräsentantenhaus, indem er den Respect For Marriage Act ablehnte.
Dieser Vorstoss soll die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Gesetz verankern, damit das Oberste Gericht diese nicht kippen kann, so wie es beim Recht auf Abtreibung im Sommer geschehen ist. Schlussendlich stimmten nach dem Senat trotzdem auch im Repräsentantenhaus genügend Republikaner:innen - insgesamt 12 Abgeordnete - mit den Demokraten, damit der Vorstoss angenommen und zur Unterschrift an Präsident Joe Biden weitergereicht werden konnte.
Auf die extreme Diskrepanz zwischen seinen Aussagen bei der Hochzeit seines Sohnes und seinem Abstimmungsverhalten angesprochen, meinte Glenn Thompson schlicht, dass er ein Mann der Prinzipien sei. Er sei nicht gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, er liebe seinen Sohn und sein Sohn liebe ihn.
Jeder dürfe seine eigene Meinung haben, führte er weiter aus. Und jede:r habe auch das Recht zu wählen, mit wem er oder sie das Leben teilen möchte. In diesem Gesetzesvorstoss fehle aber der angemessene Schutz der Religionsfreiheit, wie er im ersten Verfassungszusatz verankert sei, so Thompson.
Diese Aussage ist jedoch nicht zu treffend, denn sowohl das Abgeordnetenhaus wie auch zuletzt noch der Senat haben jeweils Nachbesserungen gemacht und den Vorstoss betreffend dem Schutz der Religionsfreiheit angepasst. Nur dadurch haben schliesslich genügend Republikaner:innen eingewilligt und dem Entwurf zugestimmt, damit er nach jahrelangem Tauziehen zwischen den Parteien mit der Unterschrift von Joe Biden endlich in Kraft treten kann.