USA: Acht Bundesstaaten verbieten LGBT-Themen in den Schulen
Alabama, Arizona, Mississippi, North Carolina, Oklahoma, South Carolina, Texas und Utah sind es, welche allesamt noch Gesetzgebungen haben, welche es verbieten, dass in den Schulzimmern Homosexualität thematisiert wird. Besonders die Regelungen im US-Bundesstaat Texas gehen sogar noch einen Schritt weiter. So wird dort nicht nur die Diskussion über Homosexualität unterbunden, sondern es wird verlangt, dass den Kindern gelernt wird, dass Schwul- respektive Lesbischsein ein „nicht akzeptabler Lebensstil und ein Verbrechen“ sei. Dies ist vor allem auch daher stossend, da das Anti-Sodomie-Gesetz, welches Homosexualität verboten hat, im Jahr 2003 eigentlich aufgehoben wurde.
Das Resultat solcher Gesetzgebungen ist, dass Lehrer, welche in diesen Bundesstaaten LGBT-Themen aufgreifen, noch immer mit der Kündigung rechnen müssen. Aus diesem Grund mehren sich die Stimmen von LGBT-Aktivisten, dass man nach dem Urteil des Supreme Court über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nun nicht denken solle, dass der Kampf für die Gleichberechtigung vorüber sei. Viele befürchten jedoch auch, dass sich genau dieses Denken in der Community breit machen könnte. Man habe sich in den vergangenen Jahren vor allem um das Thema Marriage Equality gekümmert, doch es gebe noch eine ganze Reihe an Gesetzen, welche noch immer äusserst diskriminierend sind gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender.
In seiner Arbeit zu diesem Thema schreibt Ryan Matthews, Student der Rechtswissenschaften, denn auch, dass es noch ganz viele, sehr diskriminierende Gesetze gebe, von welchen man in der breiten Öffentlichkeit noch nicht mal gehört habe. Das erschreckende dabei sei, dass gerade im Jahr 2015, als sich ein Urteil des Supreme Court abzeichnete, bereits an Verschärfungen für solche Gesetze gearbeitet wurde. Auch würden diese Gesetze nicht etwa aus einer längst vergangenen Zeit stammen, führt er weiter aus, sondern, viele wurden erst in den 1980er Jahren eingeführt. Dies als Reaktion auf die aufkeimende Schwulenbewegung ab den 60er Jahren. Diese so genannten No Promo Homo-Gesetze seien nun ein letzter Strohhalm der Konservativen und Religiösen, an welchen sie sich nun klammern um ihre homophoben Ansichten weiter zu verbreiten.
Matthews zeigt sich weiter überzeugt, dass man diese Regelungen einklagen könnte, und dass sich schlussendlich wiederum das Oberste Gericht der USA damit zu befassen hätte. Seiner Meinung nach würde es dann wohl soweit kommen, dass das Supreme Court diese Gesetze als verfassungswidrig ablehnen würde. Nach dem Erfolg in Bezug auf Marriage Equality sei dies nun das nächste Thema, welches sich die LGBT-Community vorknöpfen sollte…