USA: Alle Buchstaben von LGBT sind bei den Wahlen vertreten
Es sind natürlich die Demokraten, welche die Rechte für LGBTs auch auf dieser Ebene zu stärken versuchen, und die Schwulen, Lesben und Transgender selber, welche mit bislang noch nie dagewesenem Engagement für politische Ämter kandidieren. Dies dürfte wohl nicht zuletzt mit der homo- und transphoben Politik von Donald Trump und dessen Regierung zusammenhängen. Im November sind die Midterm-Wahlen, und dabei werden alle 435 Sitze des US-Repräsentantenhauses, sowie 35 Sitze im Senat frisch gewählt. Hinzu kommen noch 36 Gouverneursposten für Bundesstaaten, sowie für drei Territorien.
Bei den Gouverneurswahlen in den Bundesstaaten sind nun alle Buchstaben von LGBT und möglicherweise auch bald noch das Q vertreten. Mit Christine Hallquist haben die Demokraten im US-Bundesstaat Vermont nämlich eine Transgender-Frau zur offiziellen Kandidatin gemacht und damit Geschichte geschrieben. Denn noch nie zuvor hat eine Partei einen Transmensch zur Wahl vorgeschlagen. Die 62-Jährige hat sich dabei bei den Vorwahlen gegen drei andere MitbewerberInnnen durchgesetzt, und zwar mit deutlichem Abstand. Sie konnte 48.4 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und damit mehr als doppelt so viele wie die zweitplatzierte Kandidatin mit 22.1 Prozent. Sie wird nun am 6. November gegen den republikanischen Amtsinhaber Phil Scott antreten.
LGBT-Organisationen lobten die Wahl von Christine Hallquist. Trotz der historischen Tragweite war jedoch ihre Geschlechteridentität kaum Thema. Auch in ihrem Wahlkampf konzentrierte sie sich viel mehr um die Anliegen der Lokalbevölkerung. Es ist nicht das erste Mal, dass Christine Hallquist zudem Geschichte schrieb: Sie war auch der erste CEO einer grösseren Firma, welcher sich einer Geschlechtsanpassung unterzog und zwar während sie weiter gearbeitet hat. Bis vor dem Wahlkampf war sie für Vermont Electric Cooperative (VEC) tätig.
Neben Hallquist haben auch andere Kandidaten der Community in ihren Bundesstaaten die Vorwahlen gewonnen. So tritt etwa in Texas mit Lupe Valdez eine lesbische Frau an, in Colorado ist mit Jared Polis ein schwuler Mann im Rennen und Kate Brown hatte ihr Coming out als bisexuell. Sie wird versuchen für die Demokraten den Sitz in Oregon zu sichern. Das Q könnte möglicherweise ebenfalls bald dazukommen, sollte Sex And The City-Darstellerin Cynthia Nixon die Vorwahlen in New York gewinnen. Die Entscheidung dort wird am 13. September fallen.
Doch nicht nur im Rennen um das Amt des Gouverneurs sind LGBTs im Rennen, sondern auch bei Wahlen um die übrigen Posten. In diesem Jahr bewerben sich mehr als 400 Kandidaten für öffentliche Ämter - ein neuer Rekord.