USA: Behörden in Seattle lassen Anklage gegen queere Bars und Clubs fallen

USA: Behörden in Seattle lassen Anklage gegen queere Bars und Clubs fallen
Die Empörung, aber auch die Besorgnis in der Queer Community in Seattle war gross, als die Polizei an einem Wochenende gleich mehrere Razzien in LGBTI+ Bars und Clubs durchführten, und dabei offiziell „unangebrachtes Verhalten“ beanstandet haben, weil bei einem Barmitarbeiter die Nippel zu sehen waren, und bei einem anderen der nackte Hintern, weil er einen Jockstrap trug. Nach Protesten aus der Community wurden die Anklagen nun fallen gelassen.

Die Polizei und das Liquor and Cannabis Board (LCB) von Seattle haben am letzten Januarwochenende gleich mehrere LGBTI+ Lokale ins Visier genommen und überprüft. Während die Behörden nicht von Razzien sprechen wollten, so war es für die betroffenen Lokale und deren Besitzer nichts anderes, wie sie in einem gemeinsamen Statement erklärten. Dabei wurden keine Verstösse gegen das geltende Alkoholgesetz des US-Bundesstaats Washington festgestellt, doch die Polizei beanstandete „unzüchtiges Verhalten“ und erhob deswegen sogar Anklage.

Dies weckte bei vielen queeren Menschen böse Erinnerungen an düstere Zeiten, als die Polizei queere Lokale förmlich schikanierte. Als diesmal nun beanstandet wurde, dass man bei einem Barmann die Nippel gesehen habe, und ein anderer einen entblössten Hintern hatte, da er einen Jockstrap trug, war die Empörung in der LGBTI+ Community gross. Die Besitzer der betroffenen Lokale taten sich aus diesem Grund zusammen um sich bei den Behörden zu beschweren - und sie wussten auch die Community hinter sich.

Der Protest scheint gewirkt zu haben, denn die Behörden teilten mit, dass sie diese Anklagen fallen lasse und man die Durchsetzung der Verstösse wegen unzüchtigem Verhalten bei den betroffenen Lokalen aussetzen werde. Weiter teilte das Liquor and Cannabis Board (LCB) mit, dass es sich dafür einsetzen werde, dass die Vorschriften, welche als Begründung für „unzüchtiges Verhalten“ angewandt wurden, geändert werden.

Die Erleichterung bei den Lokalbesitzern war enorm, denn schlussendlich hätte ihnen theoretisch gar der Verlust der Alkohollizenz drohen können.