USA: Bei den US-Wahlen wurden mindestens 35 LGBTI+ gewählt

USA: Bei den US-Wahlen wurden mindestens 35 LGBTI+ gewählt
Anders als die meisten Prognosen voraussagten, gibt es bei den US-Wahlen doch stärkere Turbulenzen in Bezug auf das Amt des Präsidenten als erwartet. In vielen US-Bundesstaaten wurde jedoch auch Geschichte geschrieben - zumindest aus LGBTI+ Sicht. Nach den aktuellen Ergebnissen scheinen ingesamt mindestens 35 queere Politiker*innen (Stand: Mittwochabend) die Wahl geschafft zu haben. Folgend ein paar der gewählten Kandidat*innen...

Im US-Bundesstaat Delaware wurde mit Sarah McBride erstmals ein Transmensch in den State Senat gewählt. Die LGBTI+ Aktivistin hat bereits unter Barack Obama im Weissen Haus gearbeitet und war die erste Transperson, welche 2016 eine Rede am Nationalen Parteikongress der Demokraten hielt. Mit Stephanie Byers im Bundesstaat Kansas wurde zudem ebenfalls erstmals eine trans Person of Colour in ein Amt gewählt. Sie gehört der Native American Chickasaw Nation an und hält im Repräsentantenhaus des Bundesstaats Einzug. Auch in Vermont hat es mit Taylor Small erstmals ein Transmensch in die State Legislature geschafft.

Auch im US-Bundesstaat New York wurde Geschichte geschrieben: Mit Mondaire Jones und Ritchie Torres wurden gleich zwei schwule Politiker gewählt. Dabei wird Jones der erste schwarze und Torres der erste afro-latino LGBTI+ im US-Kongress sein. Auf Ebene des Bundesstaats wurde mit Jabari Brisport zudem erstmals ein schwuler, schwarzer Politiker in den State Senat gewählt. Der Demokrat wird bereits jetzt als nächster AOC gehandelt, getreu dem Vorbild von Alexandria Ocasio-Cortez.

Obwohl Florida an Donald Trump ging, gibt es einen Lichtblick im Sunshine State. Mit Shevrin Jones und Michele Rayner-Goolsby wurden zwei schwarze, queere Politiker*innen in die Florida Legislature, das Parlament des Bundesstaats, gewählt. Jones holte sich dabei einen Sitz im Senat, als erste queere Person überhaupt, und Rayner-Goolsby als erste queere Frau im Repräsentantenhaus.

2018 gehörte Brianna Titone zu den ersten Transmenschen, welche in den USA eine Wahl gewinnen konnten, und nun wurde sie in Colorado wieder gewählt. 2018 schnappte sie sich überraschend den Sitz mit weniger als einem Prozent Vorsprung einem Republikaner weg, und dies schien die Partei noch immer nicht verkraftet zu haben. Während dem Wahlkampf wurde Titone von ihren republikanischen Gegnern nämlich massivst LGBTI+ feindlich angegriffen. Gebracht hat es nichts, denn sie wurde diesmal mit deutlich mehr Stimmen wiedergewählt.

Selbst im als konservativ geltenden Bundesstaat Tennessee wurden zwei queere Männer ins Repräsentantenhaus des Bundesstaats gewählt - ebenfalls eine Premiere für LGBTI+: Für die Demokraten schaffte der schwule Torrey Harris den Sprung, und für die Republikaner der Bisexuelle Eddie Mannis. Mit Brandon Thomas hat zudem sogar noch ein dritter Kandidat die Chance auf einen Sitz in der grossen Kammer, doch das Rennen dort ist noch zu knapp für ein definitives Ergebnis.

In Georgia wurde Kim Jackson das erste Mitglied der LGBTI+ Community, welches in den State Senat gewählt wurde. In Ohio gewann Charmaine McGuffey zudem das Rennen um den Posten des County Sheriffs. Sie ist damit die erste Frau und die erste queere Person in diesem Amt in Hamillton County.

In Oklahoma wurde mit Maureen Turner erstmals in den USA eine Non-Binary-Person in ein politisches Amt gewählt, und zwar ins Repräsentantenhaus des Bundesstaats. Turner ist zudem islamischen Glaubens und setzte sich deutlich gegen den Republikaner Kelly Barlean durch.