USA: Noch nie stellten sich so viele LGBTI+ zur Wahl
Es war bereits ein grosser Erfolg nach den letzten Wahlen, und dieses Ergebnis könnte nun sogar noch gesteigert werden. In diesem Juni hatten insgesamt 840 LGBTI+ ein gewähltes, politisches Amt inne in den USA. Dies waren rund 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Noch beeindruckender ist die Zunahme seit den Midterms, als 698 LGBTI+ solche Ämter inne hatten. Von damals bis heute konnte ein Plus von 88 Prozent an LGBTI+ verzeichnet werden, welche in Ämter gewählt wurden. Doch trotz dieser Zunahme gibt es noch viel Potential nach oben: So erklärt das LGBTQ Victory Institute, dass trotz der Fortschritte nur gerade 0.17% aller gewählten Ämter im ganzen Land in der Hand von LGBTI+ sind - obwohl queere Menschen einen Anteil von rund 4.5 Prozent an der erwachsenen Bevölkerung haben.
In bestimmten Bereichen geht es nun aber mit grossen Schritten vorwärts: So nahm die Zahl der LGBTI+ Bürgermeister von Juni 2019 auf Juni 2020 um 35 Prozent zu. Prominentestes Beispiel ist hier sicherlich Lori Lightfoot, die lesbische Bürgermeisterin von Chicago. In Bezug auf LGBTI+ zeigt sich aber, dass nicht alle Buchstaben gleich zulegen konnten, wenn es darum geht in Ämter gewählt zu werden: Jene, welche sich als bisexuell bezeichnen, nahmen insgesamt um 35 Prozent und Transfrauen um 40 Prozent zu. Bei Transmännern hingegen konnte keine Zunahme festgestellt werden.
Dieser Trend wird sich nun fortsetzen, denn wie das Institut meldet, stellen sich in diesem November insgesamt 880 LGBTI+ zur Wahl. Der wohl prominenteste Kandidat ist, oder nun leider war, Pete Buttigieg, welcher sich als Präsidentschaftsanwärter für die Demokraten ins Spiel brachte und als dieser sehr weit gekommen ist. Zuletzt hat er seine Kandidatur aber zugunsten von Joe Biden zurückgezogen. Er war der erste, LGBTI+ Kandidat, welcher für eine der grossen Parteien für das oberste Amt im Weissen Haus antrat - und er gewann sogar die Vorwahlen im Bundesstaat Ohio, und in New Hampshire wurde er Zweiter.
Sehr gut schaut es derzeit auch für zwei schwule, schwarze Kandidaten in New York aus: Mondaire Jones und Ritchie Torres könnten die ersten sein, welche den Einzug in den Kongress schaffen. Beide Demokraten haben die Vorwahlen in ihren jeweiligen Wahldistrikten für sich entscheiden können, und da es sich jeweils um Hochburgen ihrer Partei handelt, stehen ihre Chancen auf eine Wahl im November sehr gut aus.