USA: Bildungsministerin Betsy DeVos trat zurück

USA: Bildungsministerin Betsy DeVos trat zurück
Sie war eine von wenigen Minister*innen, welche von Trump noch nicht abgesetzt oder ersetzt wurden, doch nun wurde es selbst der US-Bildungsministerin zu bunt und sie gab per vergangenen Freitag ihren Rücktritt bekannt. Ihr Vermächtnis: Sie gab offen zu, dass ihre neuen Richtlinien für Schulen Transgender schaden, doch sie nahm dies schlicht in Kauf...

Sie war einige von ganz wenigen Minister*innen, welche von Trump ziemlich am Anfang seiner Amtszeit eingesetzt, und seither nicht gefeuert oder ersetzt wurde: Betsy DeVos. Doch dies macht sie nicht eben weniger umstritten. In ihren Anhörungen machte sie stets eine äusserst schlechte Falle, und dies verleitete Bernie Sanders gar dazu, sie offen und direkt zu Fragen, ob sie als Multi-Milliardärin wohl auch auf diesem Posten sitzen würde, wenn ihre Familie nicht über die Jahre etwa 200 Millionen US-Dollar an die republikanische Partei gespendet hätte.

Schon gleich zu Beginn ihrer Amtszeit drehte DeVos zudem wieder die Uhr zurück und hob Richtlinien auf, welche durch Barack Obama eingeführt wurden, und welche LGBTI+ vor Diskriminierung schützten. In entsprechenden Hearings verweigerte sie denn auch die Zusage, dass keine Steuergelder an Schulen gehen, welche LGBTI+ diskriminieren. Etwa an religiöse oder konservative Schulen, welche sich weigern, Schüler*innen mit gleichgeschlechtlichen Eltern anzunehmen, oder welche queeren Student*innen ein Coming out verbieten.

In einem anderen Hearing zeigte sie sich, konfrontiert mit Zahlen rund um Transgender, ziemlich unbeeindruckt darüber, dass ihre neue Richtlinien diesen Schüler*innen massiv schaden. Selbst als es um die stark erhöhten Suizidraten von jugendlichen Transmenschen ging, reagierte sie kaum.

Lange hat sie nun die Eskapaden von Donald Trump mitgetragen, doch nun wurde es selbst ihr zu viel. Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington DC gab Betsy DeVos nun ihren Rücktritt per 8. Januar bekannt. Dabei gab sie Donald Trump und dessen Rhetorik die Schuld für die jüngsten Vorgänge in der amerikanischen Hauptstadt. Kurz vor DeVos hat zudem bereits Verkehrsministerin Elaine Chao ihr Amt aus Protest niedergelegt.