USA: Dieser Vater wird viele Jahre im Gefängnis verbringen
Achtung: In diesem Text geht es um LGBTI+ feindliche Gewalt und einen Angriff auf ein Kind.
Er habe seinem Sohn Fussbälle, Autos und Roboter mit gebracht, doch sein Junge habe lieber mit Barbies und einer Spielzeugküche gespielt, erklärte der angeklagte Vater während dem Prozess vor Gericht. Er sei deswegen enttäuscht gewesen, dass sein erster Sohn schwul sein könnte. Sowohl die Mutter als auch die Grossmutter des Kindes hätten ihm zudem bereits gesagt, dass der Junge schwul sein könnte, führte er weiter aus. Darauf prügelte der 23-jährige, fünffache Vater mehrfach ins Gesicht des zweijährigen Jungen, bis er schliesslich zu bluten begann.
Bezirksrichterin Stephanie Boyd des 187. Bezirksgerichts in Bexar County im US-Bundesstaat Texas, zeigte sich während dem Prozess sichtlich empört, über das Verhalten des Vaters, und wiederholte mehrfach, dass der Junge erst zwei Jahre alt sei! Er habe einen Zweijährigen verprügelt, weil er denke, dass er schwul sei, und dass er damit abgehärtet werden solle, so die Richterin. Aus dem Polizeibericht ging zudem hervor, dass diese Gewalttat kein Einzelfall war. So soll der Vater seinen Sohn wiederholt gewaltsam gezüchtigt haben, um ihn abzuhärten, da er ihn für zu feminin gehalten habe.
Vor Gericht zeigte der Vater schliesslich Reue und bat um eine zweite Chance, zudem erklärte er, dass er sich um ein Neugeborenes zu kümmern habe. Weiter machte er auch Drogen und Alkohol für die Tat verantwortlich, da dies sein Urteilsvermögen eingeschränkt habe. Er sei nun aber in der Kirche gewesen, da er sein Leben ändern wolle.
Die Staatsanwaltschaft forderte sechs Jahre Haft für den Mann, da es auch schon früher zu häuslicher Gewalt gekommen sei, auch gegen die Mutter seines Sohnes. Deswegen war er bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, sowie zum Besuch eines Programms, damit er seine Gewaltausbrüche in den Griff bekommt. Die Verteidigung wiederum plädierte auf Milde und wollte eine weitere Bewährungsstrafe erreichen, damit der Angeklagte weiter für seine Familie sorgen könne.
Richterin Boyd griff jedoch durch und wählte deutliche Worte in der Urteilsverkündung: Sie zeigte sich enttäuscht, dass die bisherigen Massnahmen gegen den Mann offenbar nicht zu einer Veränderung seines Verhaltens geführt haben. Aus diesem Grund folgte sie der Forderung der Staatsanwaltschaft und verurteilte den Angeklagten zu sechs Jahren Haft. Sie betonte dabei, wie schon die Staatswaltschaft, die Schwere der Tat, sowie die langfristigen Auswirkungen auf das Kind.
Die Richterin verordnete zudem weiter ein Kontaktverbot zu seinem Sohn, zu seinen anderen Kindern, sowie zu anderen Minderjährigen und zwar während, wie auch nach seiner Inhaftierung. Hinzu kamen noch zahlreiche weitere Auflagen, welche der Angeklagte erfüllen muss. So ist es ihm unter anderem auch untersagt, eine Waffe zu besitzen, und, da er illegal in den USA ist, darf er auch nicht mehr einreisen, ausser es geschieht auf offiziellem, legalem Weg.