USA: Ein rabenschwarzer Tag für die LGBTI+ Community mit wenigen Aufhellungen

USA: Ein rabenschwarzer Tag für die LGBTI+ Community mit wenigen Aufhellungen
Für die LGBTI+ Community ist das Worst Case Scenario eingetreten: Mit dem Sieg von Donald Trump und seinen Republikanern dürfte es für queere Menschen in den USA nun enorm härter werden. Einziger Hoffnungsschimmer: Mit Colorado, Hawaii und Kalifornien haben sich drei US-Bundesstaaten in separaten Abstimmungen dafür ausgesprochen, die Ehe für alle besser zu verankern, und es sind erneut zahlreiche queere Personen gewählt worden.

Der Sieg der Republikaner und von Donald Trump wird die LGBTI+ Community aller Voraussicht nach hart treffen, dies haben die vier ersten Trump-Jahre gezeigt, dies haben die Republikaner in den einzelnen Bundesstaaten deutlich gemacht und dies hat auch der Wahlkampf gezeigt. Mit neuen Gesetzen sollen die Rechte queerer Menschen weiter eingeschränkt werden, und dabei insbesondere jene von trans Jugendlichen.

Die Republikaner haben zudem bereits angekündigt, dass sie die LGBTI+ Rechte und den damit verbundenen Diskriminierungsschutz neu interpretieren werden. Dass dies nichts Gutes bedeuten kann, und dass der Schutz damit weiter aufgeweicht wird, liegt wohl auf der Hand. Auch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ist in Gefahr und ihr droht vor dem Obersten Gerichtshof das selbe Schicksal wie das Abtreibungsverbot. 

Dass diese Politik aber nicht unbedingt dem Willen der amerikanischen Bevölkerung entspricht, zeigten drei gleichzeitig mit den Wahlen durchgeführte Abstimmungen in Colorado, Hawaii und in Kalifornien. Überall hat sich die Bevölkerung deutlich dafür ausgesprochen, dass zumindest die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare besser verankert wird. Dies ist auch eine Art Sicherheitsvorkehrung, sollte das Supreme Court tatsächlich die Ehe für alle kippen können.

Ein weiterer kleiner Lichtblick sind zudem die zahlreichen LGBTI+ Politiker:innen, welche neu gewählt oder wieder gewählt wurden: Mit Sarah McBride wurde beispielsweise erstmals eine trans Politikerin ins US-Repräsentantenhaus gewählt. Die 34-jährige Demokratin aus Delaware sass zuvor im Senat des US-Bundesstaats. McBride war 2016 bereits die erste trans Person, welche auf der National Convention, dem Parteitag der Demokraten, eine Rede hielt. Ihre Wahl dürfte vor allem trans Menschen ein wenig Mut machen, sind deren Rechte doch durch die Republikaner arg unter Druck geraten.

Auch in anderen Bundesstaaten wurden zahlreiche queere Politiker:innen gewählt: So wurde mit Julie Johnson erstmals ein Mitglied der LGBTI+ Community als Vertreter von Texas ins Repräsentantenhaus gewählt. Mit Emily Randall hat es zudem erstmals eine LGBTI+ Latina in den Kongress geschafft. Auch in den Parlamenten der US-Bundesstaaten Kentucky und Iowa gab es queere „Firsts“: So wählte Iowa mit Aime Wichtendahl die erste trans Person in den Kongress und mit Keturah Herron hat es in Kentucky die erste queere Frau in den Senat des Bundesstaats geschafft.

Auch alle neun LGBTI+ Mitglieder des US-Repräsentantenhaus, welche sich zur Wiederwahl stellten, haben es geschafft und können in Washington DC bleiben. Auch Tammy Baldwin aus Wisconsin, welche 2012 als erste queere Person in den US-Senat einzog, schaffte ihre Wiederwahl erneut.

Bild: © Gage Skidmore - Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic