USA: Erneut massive Drohungen gegen Kinderspital

USA: Erneut massive Drohungen gegen Kinderspital
Nachdem bereits ein Kinderspital in Boston wegen Drohungen seine Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärfen musste, so ist es nun ein Kinderspital im US-Bundesstaat Ohio, welches Opfer von transfeindlichen Verschwörungstheorien wurde. Die Webseite und die Social Media-Kanäle des Spitals wurden wegen den absichtlich verbreiteten Fehlinformationen ebenfalls mit Drohungen, Beschimpfungen und Beleidigungen geflutet.

Weil das Kinderkrankenhaus in Akron im US-Bundesstaat Ohio auch geschlechtsanpassende Behandlungen für trans Jugendliche anbietet, wurde es nun ebenfalls Opfer von Verschwörungstheorien, welche von LGBTI+ feindlichen, rechtsextremen Social Media-Kanälen wie den Libs of TikTok verbreitet wurden. Die Webseite und die Social Media-Kanäle des Kinderspitals wurden darauf mit Drohungen und Beschimpfungen geflutet, weshalb die Spitalleitung entscheiden musste, die Rubrik über geschlechtsanpassende Behandlungen offline zu nehmen.

In einer Mitteilung schreibt das Akron Children’s Hospital, dass man der festen Überzeugung sei, dass junge Menschen Zugang zu geschlechtsanpassenden Behandlungen, welche auf Forschung und der nötigen Fürsorge basieren, haben sollen. Man stehe fest hinter dem angebotenen Programm und den Dienstleistern, welche dieses anbieten. Man halte zudem weiterhin daran fest, so heisst es in der Mitteilung, dass man ein sicheres, inklusives und einladendes Umfeld für Patient:innen, Familien und Mitarbeitende biete.

In den meisten Ländern sind Hormonbehandlungen bei Jugendlichen ab 16 oder 18 Jahren möglich, eine operative Geschlechtsanpassung aber ist nur Erwachsenen über 18 Jahren erlaubt. Rechtsextreme Plattformen wie die Libs of TikTok machen jedoch mit LGBTI + feindlichen Fehlinformationen und falschen Darstellungen der Fakten Stimmung gegen Anbieter solcher Behandlungen. Damit stacheln sie ihre Follower an, was jeweils in massiven Drohungen und Beschimpfungen gegen Klinken und Spitäler, sowie gegen dessen Mitarbeitenden resultiert.

Bei einem ähnlichen Fall beim Kinderspital in Boston mussten die Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der massiven Drohungen verstärkt werden - mit umständlichen Konsequenzen für die Patient:innen, deren Besucher:innen und die Mitarbeitenden. Nach einer Beschwerde wurde der Twitter-Account der Libs of TikTok gesperrt. Doch kurz darauf kam es zu physischen, transfeindlichen Protesten vor dem Spital. Die Besitzerin von Libs of TikTok, Chaya Raichik, erklärte zudem, sie werde nicht aufhören jene Spitäler öffentlich zu nennen, welche solche geschlechtsanpassenden Behandlungen anbieten, und das auch ohne Twitter Account. Auch von Facebook wurden Libs of Tiktok zwischenzeitlich verbannt.