USA: Gouverneur erwähnt LGBTI+ Community zum Pulse-Jahrestag nicht
Es ist bis heute eine der tödlichsten Schiessereien eines Einzeltäters in den USA: In den frühen Morgenstunden des 12. Juni 2016 eröffnete ein Mann während der Latin Night das Feuer auf den LGBTI+ Nightclub Pulse in Orlando und tötete in und um den Club insgesamt 49 Menschen und liess 53 weitere teils schwer verletzt zurück.
Am Pulse Rememberance Day wandte sich auch der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, an die Öffentlichkeit um am 9. Jahrestag des Anschlags an die Opfer zu erinnern. So veranlasste der Republikaner zwar, dass die Fahnen für diesen Tag auf halbmast gesetzt werden, doch in seinem öffentlichen Statement erwähnte er die LGBTI+ und die Latinx Communities mit keinem Wort.
Es ist nicht das erste Mal, dass DeSantis diese beiden Communities, welche am stärksten vom Attentat betroffen waren, mit keinem Wort erwähnte. Bereits im Jahr 2019 nannte er sie nicht. Nach öffentlicher Kritik korrigierte sein Büro damals aber das Statement. Es war die Rede von einem Fehler, und Mitarbeitende seien schuld daran gewesen.
Dass es diesmal mutwillig geschah, dass DeSantis die beiden Communities nicht erwähnte, daran glaubt Carlos Guillermo Smith, der erste offen queere Latinx Senator im Kongress des Bundesstaats Florida. Dass er sowohl die LGBTI+, sowie auch die Latinx Community aussen vor lasse, zeige, dass es DeSantis mehr darum geht, politisch Punkte zu sammeln als tatsächlich Solidarität und Anteilnahme bei seinen eigenen Wähler:innen zu zeigen.
Der Ort des Attentats, der Pulse Nightclub, soll bald abgerissen werden und an dessen Ort soll eine Gedenkstätte errichtet werden. Dies soll in Form eines Community Centers geschehen, welches sich zu einem Treffpunkt auch für queere Menschen entwickeln soll.