USA: Immer mehr Amerikaner*innen identifizieren sich als LGBTI+

USA: Immer mehr Amerikaner*innen identifizieren sich als LGBTI+
Ausgehend von der Generation Z verringert sich der Anteil LGBTI+ mit jeder zurückliegenden Generation, dies bestätigt die jüngste Umfrage von Gallup, welche nun veröffentlicht wurde. Demnach identifizierten sich im Jahr 2020 5.6 Prozent der Amerikaner*innen als queer...

Rund 15'000 Interviews hat Gallup im vergangenen Jahr mit Amerikaner*innen ab dem 18. Lebensjahr geführt, und dabei auch Fragen rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität der Personen gestellt. Dabei zeigte sich, wenig überraschend, dass von der Generation Z ausgehend - jenen also, welche im Jahr 2020 zwischen 18 und 23 Jahre alt waren - der Anteil an LGBTI+ mit jeder Generation zurück immer weiter abnimmt.

Während sich in der Generation Z noch rund 15.9 Prozent als queer bezeichneten, so waren es bei der Generation davor, den Millennials, mit 9.1 Prozent noch rund eine von zehn Personen. Bei der Generation X waren es noch 3.8 Prozent, bei den Baby Boomers noch 2 Prozent und bei den Traditionalists noch 1.3 Prozent. Diese Verschiebung innerhalb der Generation hat auch eine Auswirkung auf die Gesamtheit der Amerikaner*innen, welche sich als der LGBTI+ Community zugehörig bezeichnen. So lag dieser Anteil noch im Jahr 2012 bei 3.5 Prozent. 2017 war es bereits ein Prozentpunkt mehr, und im vergangenen Jahr ist der Wert bei 5.6 Prozent angelangt.

Die Autoren unterstreichen aber, dass diese Zahlen nicht unbedingt bedeuten, dass es nun generell mehr queere Personen gibt, sondern es bedeutet vielmehr, dass sich die jüngeren Generationen einfach durch die steigende Akzeptanz in der Gesellschaft freier fühlen, zu sich selber zu stehen.

Noch identifizieren sich Frauen mit 6.4 Prozent deutlich häufiger als LGBTI+ als Männer mit 4.9 Prozent. Auch zeigt sich ein grosser Unterschied, wenn die politischen Ansichten berücksichtigt werden. So erklärten 13 Prozent der Liberalen, dass sie LGBTI+ sind, 4.4 Prozent der Gemässigten und nur noch 2.3 Prozent der Konservativen. Dies schlägt sich dann auch in der Parteizugehörigkeit nieder: Bei den Republikaner*innen bezeichneten sich nur gerade 1.7 Prozent als zur LGBTI+ Community zugehörig. Bei den unabhängigen Wähler*innen sind es 6.5 Prozent und bei den Demokrat*innen rund 8.8 Prozent.

Auffällig ist, dass sich 2020 mehr als die Hälfte jener, welche sich zur Community zählen, als bisexuell bezeichnen, nämlich 54.6 Prozent. Gefolgt von 24.5 Prozent, welche sich als schwul identifizieren, 11.7 Prozent als lesbisch und 11.3 Prozent als transgender. Hinzukommen noch 3.3 Prozent, welche sich als nicht-heterosexuell sehen und sich etwa als queer oder gleichgeschlechtlich liebend bezeichnen. Auf die aktuellen Zahlen umgerechnet, bedeutet dies, dass sich rund 3.1 Prozent aller Amerikaner*innen als bisexuell identifizieren, 1.4 Prozent als schwul, 0.7 Prozent als lesbisch und 0.6 Prozent als trangender.