USA: Immer mehr US-Amerikaner:innen bezeichnen sich als LGBTI+

USA: Immer mehr US-Amerikaner:innen bezeichnen sich als LGBTI+
Noch nie haben sich so viele US-Amerikaner:innen als LGBTI+ identifiziert wie laut der neusten, grossangelegten Umfrage: Demnach hat sich der Anteil queerer Menschen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, zudem gilt: Je jünger, desto mehr bezeichnen sich als der LGBTI+ Community zugehörig, und zwar massiv mehr.

Je grösser die Akzeptanz der LGBTI+ Community in der Gesellschaft ist, desto mehr Personen getrauen sich auch, sich als LGBTI+ zu identifizieren. So gibt es mittlerweile bei allen Bevölkerungsgruppen der USA, ausgenommen sind die weissen Evangelikalen, Mehrheiten für die Ehe für alle, und dies selbst bei den Republikanern. Diese Erfahrung spiegelt sich auch in der neusten Umfrage von Gallup wieder. Seit das Meinungsforschungsinstitut im Jahr 2012 angefangen hat, diese Zahlen zu erheben, hat sich der Prozentsatz jener US-Amerikaner:innen, welche sich als LGBTI+ identifizieren denn auch mehr als verdoppelt.

Während sich 2012 noch 3.5 Prozent als der LGBTI+ Community zugehörig erklärten, so waren es im vergangenen Jahr mit 7.1 Prozent bereits mehr als doppelt so viele. Noch grösser ist die Zunahme bei der jüngsten Generation: 2017 bezeichneten sich rund 7.8 Prozent der Gen Z als LGBTI+, und 2021 waren es nun bei dieser Altersgruppe, welche aber mindestens 18 Jahre alt war, bereits 21 Prozent. Dies bedeutet, dass sich jede fünfte Person der Generation Z als nicht heterosexuell bezeichnet.

Auch bei den Millennials war die Zunahme gross, nämlich von 5.8 Prozent im Jahr 2012 auf 7.8 im 2017 und auf 10.5 Prozent im vergangenen Jahr. Bei der Generation X sind es aktuell 4.3 Prozent, während es bei den Baby Boomers 2.6 Prozent sind und bei den Traditionalisten noch 0.8 Prozent. Je älter eine Generation ist, desto tiefer der Wert, aber auch desto stabiler ist der Wert.

Die mit Abstand grösste Gruppe innerhalb der LGBTI+ Community machen die Bisexuellen mit 57 Prozent aus. Umgerechnet auf alle US-Amerikaner:innen machen sie demnach vier Prozent der Gesamtbevölkerung aus, bei der Generation Z sind es gar 15 Prozent. Dabei fällt auf, dass der Anteil der Bisexuellen zu einem Anteil von zwei Dritteln aus Frauen besteht, und nur zu einem Drittel aus Männern. Anders ist es aber bei der Homosexualität, dort identifizieren sich Männer viel häufiger als schwul, denn als bisexuell. Bei den Frauen ist dies gerade umgekehrt: Eine Mehrheit bezeichnet sich als bisexuell, und eine Minderheit als lesbisch.

Innerhalb der Community identifizierten sich neben den 57 Prozent der Bisexuellen zudem 21 Prozent als schwul, 14 Prozent als lesbisch, 10 Prozent als trans und 4 Prozent bezeichneten sich als etwas anderes. Manche der Teilnehmenden haben zudem auch mehrere Optionen angegeben. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung macht dies 1.5 Prozent, welche sich als schwul identifizieren, 1 Prozent als lesbisch, 0.7 Prozent als trans und 0.3 Prozent als etwas anderes.

Als Generation Z gelten jene, welche zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, wobei bei dieser Gallup-Umfrage nur jene berücksichtigt wurden, welche 2021 mindestens 18 Jahre alt wurden. Als Millennials gelten jene, welche zwischen 1981 und 1996 geboren sind, zur Generation X jene zwischen 1965 und 1980, zu den Baby Boomers jene zwischen 1946 und 1964 und zu den Traditionalisten zählen jene, welche vor 1946 geboren wurden. Für die Umfrage hat Gallup zudem 12'000 Personen teilweise übers Jahr 2021 befragt, oder auch direkt interviewt.