USA: Kalifornien unterstützt Senior:innen mit HIV besser
Laut dem kalifornischen Gesundheitsdepartment und deren California HIV Surveillance Report aus dem Jahr 2018, sind mehr als die Hälfte aller HIV-Positiven im Bundesstaat über 50 Jahre alt. Hinzukommt, dass rund 15 Prozent aller HIV-Neuinfektionen ebenfalls auf diese Altersgruppe entfällt. Da sich die Lebenserwartung von HIV-Positiven und -Negativen in den vergangenen Jahren immer mehr angeglichen und mittlerweile erfreulicherweise praktisch identisch ist, wird auch die Zahl der älteren Personen mit HIV immer weiter zunehmen.
Verschiedenste LGBTI+ Organisationen, darunter das Los Angeles LGBT Center, AIDS Project Los Angeles Health, Services & Advocacy for GLBT Elders und Equality California, haben deshalb die Politik aufgefordert, dieser erfreulichen Entwicklung auch in den Gesetzen Rechnung zu tragen und HIV-positive Senior:innen und ihre Anliegen besser zu schützen. Als Resultat wurde der Senat Bill SB258 aufgegleist, welcher einstimmig von beiden Kammern gutgeheissen, und nun unter dem Titel HIV & Aging Act und mit der Unterschrift von Gouverneur Gavin Newsom eingeführt wurde. In Kraft tritt das Gesetz schliesslich am 1. Januar 2022.
Ältere Personen mit HIV, besonders auch ältere queere Personen mit HIV, haben ein grösseres Risiko für Probleme der mentalen Gesundheit oder etwa auch Begleiterkrankungen, dies kombiniert mit einem erschwerten Zugang zu Unterstützungsmöglichkeiten im Alter. Dieser Zugang soll nun mit dem HIV & Aging Act deutlich verbessert werden. Neben der medizinischen Versorgung und sind auch die Bereiche der Lebensmittelhilfe, des Transports, der Berufsbildung und weitere mehr darin eingeschlossen.
LGBTI+ Organisationen zeigten sich erfreut über diesen Schritt. Gerade die Älteren, welche mit HIV leben, haben oftmals viele ihrer Liebsten über die Jahre an diese Epidemie verloren, zudem leben sie noch heute mit dem Stigma. Durch die wirksamen Behandlungen, leben Menschen mit HIV heute länger als man es sich noch vor wenigen Jahrzehnten überhaupt habe vorstellen können, heisst es von den Organisationen, und daher müsse auch die gesetzliche Basis ensprechend angepasst werden.