USA: Massachusetts will Conversion Therapien verbieten
Es war im August, als der Gesetzesentwurf für ein Verbot der so genannten Conversion Therapien an Minderjährigen in Massachusetts schon einmal zur Debatte stand. Obwohl beide Kammern dem Verbot zustimmten, lag es schlussendlich daran, dass sich die Kammern über verfahrenstechnische Details nicht einig waren, weshalb der Vorstoss es nicht bis auf den Schreibtisch des republikanischen Gouverneurs Charlie Baker schaffte.
Nun liegt der Gesetzesentwurf erneut vor, und das Repräsentantenhaus stimmte auch bereits zu. Damit wurde der Vorstoss an den Senat übergeben, welcher nun darüber debattieren und abstimmen wird. Würde er auch dort angenommen, dann gelangt er zum Gouverneur, welcher das Verbot mit seiner Unterschrift in Kraft treten lassen kann. Massachusetts würde damit der 16. US-Bundesstaat, welcher Conversion Therapie verbietet.
Mittels Conversion Therapien soll die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität einer Person verändert werden, etwa via beten, Psychotherapie, aber auch bis hin zu Elektroschocks. Schätzungen des Williams Institute zufolge, durchlaufen Jahr für Jahr rund 20‘000 Jugendliche eine solche Therapie bevor sie erwachsen sind. Die Folgen sind zumeist gravierend und reichen von psychischen Problemen bis hin zu Selbstmordversuchen. Auch weil es keinerlei Beweise für die Wirksamkeit dieser Therapieformen gibt, lehnen sämtliche Berufsverbände diese Therapien ab, von den Psychologen bis zu den Ärzten.