USA: Nevada stimmt über Aufhebung des Verbots der Ehe für alle ab
Es sind diese Strohhalme, an denen sich viele konservative und religiöse Politiker noch festklammern, obwohl es eigentlich absolut sinnfrei ist. Nur so ist es zu erklären, dass es in den USA nach wie vor etliche Bundesstaaten gibt, die noch immer ein Verbot von Homosexualität in ihren Gesetzen stehen haben, oder wie eben im Fall von Nevada, noch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare verbieten. Relevant sind diese Gesetze nicht mehr, da sie längst durch Urteile des Obersten Gerichts der USA aufgehoben wurden, doch es gibt nach wie vor zahlreiche Bundesstaaten, in denen sich keine politischen Mehrheiten finden lassen, um diese Gesetze endlich zu löschen. Die Logik dahinter: Zahlreiche konservative und religiöse Politiker können es angeblich nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, um etwa für die Entkriminalisierung von Homosexualität oder für die Öffnung der Ehe zu stimmen.
Doch nun kommt zumindest in Nevada etwas Bewegung in die Angelegenheit: Gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen in den USA stimmt die Bevölkerung des Bundesstaats auch über die Streichung des Verbots der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung ab. Ob die Stimmberechtigten tatsächlich zu Gunsten der LGBTI+ Community stimmen werden, ist ungewiss, wie zahlreiche Bürger- und Menschenrechtsorganisationen berichten. So habe sich zwar die öffentliche Meinung in den vergangenen Jahren gewandelt, doch ob es in Nevada schon reicht, dass tatsächlich für die Ehe für alle gestimmt wird, bleibt offen.
Immer wieder machen LGBTI+ Organisationen darauf aufmerksam, dass der Kampf für die gleichen Rechte innerhalb der USA noch lange nicht vorbei sei - trotz etlicher Urteile des Supreme Courts. So habe etwa Tennessee erst im letzten Jahr unter dem Titel Natural Marriage Act einen Vorstoss vorgestellt, mit welchem das Urteil des Obersten Gerichts zur Öffnung der Ehe angegriffen werden sollte.