USA: Republikaner gehen gegen Drag Queens vor
And here we go again: Bis zu den Midterm-Wahlen im November dauert es noch ein paar Monate, und so überrascht es kaum, dass die Republikaner nochmals nachlegen, wenn es darum geht, ihre erzkonservative, religiöse - insbesondere die evangelikale - Wählerbasis zu mobilisieren. Nach dem in vielen Bundesstaaten Gesetze gegen trans Jugendliche bereits entweder eingeführt oder auf dem Weg dorthin sind, haben sich die Republikaner nun ein neues Ziel innerhalb der LGBTI+ Community ausgesucht, nämlich die Drag Queens.
Unter anderem hat nämlich nun der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, angekündigt, dass er es sich vorstellen könnte, die Rechte der Eltern bezüglich ihrer Kinder einzuschränken, wenn es darum geht Anlässe mit Drag Queens zu besuchen, so etwa die Drag Queen Story Hours oder Drag The Kids To Pride. Diese sollen nämlich für Kinder verboten werden.
Dies hat auch bereits andere Republikaner wie etwa Anthony Sabatini auf den Plan gerufen, welcher zur Wahl für den Kongress steht, und welcher nun angekündigt hat, dass er einen Vorstoss einbringen werde, mit welchem Eltern wegen eines Verbrechens angeklagt werden können, wenn sie ihre Kinder zu solch „perversen Drag Queen-Anlässen“ bringen. Weiter soll ihnen gar das Sorgerecht genommen werden können. Dabei forderte Sabatini ein Ende der Sexualisierung von Kindern.
Mit dieser Ankündigung folgt Florida dem Beispiel unter anderem von Texas, wo die Republikaner ebenfalls ein solches Gesetz angekündigt haben. Dort sorgte ein Video aus Dallas bei rechtsextremen Gruppierungen in den Sozialen Medien für hohe Wellen, welches einen Drag Your Kids To Pride-Event zeigt. Dabei kam es auch zu Demonstrationen von Rechtsradikalen vor der Lokalität und sie machten selbst davor nicht halt, die Eltern vor ihren Kindern zu beschimpfen und mit LGBTI+ feindlichen Aussagen einzudecken.
Queer Twitter ist derweil bereits aktiv geworden und verurteilt die Pläne der Republikanern: So werfen sie der Partei unter anderem vor, inkonsequent zu sein. Beim sogenannten Don‘t say gay-Gesetz in Florida hätten sie sich darauf berufen, die Rechte der Eltern gegenüber ihren Kindern stärken zu wollen, doch in diesem Fall wollen sie die Rechte der Eltern einschränken. Weiter teilen sie auch Bilder von den Kinder-Miss-Wahlen, wo insbesondere junge Mädchen wie erwachsene Frauen über die Bühne gehen. Diese Wettbewerbe sind gerade auch bei konservativen Amerikaner:innen sehr beliebt und stellen für die Partei offenbar keinerlei Probleme dar.
Ähnlich klingt es auch von der LGBTI+ Organisation Equality Florida. Sie werfen DeSantis vor, dass es ihm gar nie um die Rechte der Eltern gehe, sondern vielmehr darum, queere Kinder und Personen zu entmenschlichen und damit die Ignoranz und Ängste bei der extremistischen Wählerbasis zu schüren, denn schliesslich wolle er als Präsidentschaftskandidat antreten. Es kümmere ihn gar nicht, ob er Eltern ins Gefängnis stecke, oder Kindern schade.