USA: Richter findet Conversion Therapien in Ordnung
Mit der Verordnung wäre es etwa Psychologen, Psychiatern, Therapeuten und anderen Berufsgruppen verboten worden, so genannte Conversion Therapien bei Minderjährigen anzuwenden. Das heisst, es wäre illegal geworden, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität eines Kindes oder Jugendlichen zu verändern. Robert Vazzo, ein Therapeut und christlicher Priester von New Hearts Outreach wehrte sich aber gegen die Verordnung der Stadt Tampa und bekam nun sogar Recht zugesprochen.
Während sämtliche Berufsverbände der Psychiater, Ärzte und andere mehr diese Therapieformen ablehnen und sie gar als gefährlich für Minderjährige beschreiben, stellte sich Bezirksrichter William Jung auf die Seite von Vazzo und dessen Kirche und erklärte, dass mit dieser Verordnung die Privatsphäre und die Wahl der Eltern über die Gesundheitsfürsorge ihrer Kinder verletzt werde. Es gebe nichts intimeres, privateres und sensibleres als ein heranwachsender junger Mann oder eine heranwachsende junge Frau, welche mit einem Psychotherapeuten über Sex, das Geschlecht, Vorlieben oder zwiespältige Gefühle spreche, so Jung weiter.
Damit spielt der Richter Robert Vazzo in die Hände, denn dieser sieht in Conversion Therapien weder etwas verwerfliches noch etwas gefährliches. In einem Interview erklärte er seine Ansichten so, als dass Homosexualität ein Fetisch, und das Objekt einfach eine Person sei. Er suche immer nach Verletzungen in der Vergangenheit einer Person. Der Klient finde diese oftmals selber nicht, sondern die liegen manchmal tief in seinem Unterbewusstsein begraben, doch er habe viele Methoden um diese Traumas an die Oberfläche zu bringen, so Vazzo weiter. Es gehe dabei nicht um eine Hexenjagd, denn das Trauma sei da. Es sei versteckt, doch es gebe Anzeichen. In Bezug auf Homosexualität könne dies etwa ein Vater sein, der nicht da war, oder unter Bullying gelitten zu haben.
New Hearts Outreach bietet Einzelgespräche an, aber auch heilendes Beten, sowie wöchentliche Treffen von Selbsthilfegruppen. Alle diese Methoden haben zum Ziel, Personen von Homosexualität zu heilen.
LGBTI+ Organisationen zeigten sich äusserst besorgt über das Urteil, da damit weiterhin Jugendliche und Teenager stark gefährdet werden. Studien zeigen, dass rund 20 Prozent aller Klienten von Conversion Therapien mindestens einen Selbstmordversuch unternehmen. Bei Transmenschen, welche diesen Methoden unterzogen werden, verdoppelt sich gar die Selbstmordrate.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos währned 24 Stunden und sieben Tagen die Woche zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch