USA: Schutz vor häuslicher Gewalt gilt endlich auch für Queers in allen Bundesstaaten
Bislang erhielten Opfer häuslicher Gewalt nicht überall den selben Schutz durch das Gesetz: So spielte es im US-Bundesstaat North Carolina noch immer eine Rolle, ob das Opfer in einer gleichgeschlechtlichen oder einer heterosexuellen Beziehung lebte. Nun hat ein Berufungsgericht endlich ein entsprechendes Urteil gefällt und diese Ungleichbehandlung auch noch im letzten der 50 US-Bundesstaaten aufgehoben.
Das Urteil kam zustande, nachdem einer Frau, welche in einer lesbischen Beziehung lebte, eine sogenannte Schutzanordnung wegen häuslicher Gewalt (Domestic Violence Protective Order, DVPO) verweigert wurde. Im North Carolina General Statutes (NCGS) steht nämlich geschrieben, dass nur Personen in einer Beziehung mit dem anderen Geschlecht davon Gebrauch machen können. Die Frau wollte dieses Urteil nicht hinnehmen und ging in Berufung, da LGBTI+ vom Gesetz diesbezüglich nicht berücksichtigt werden.
Das Berufungsgericht gab ihr nun Recht und die Richter erklärten in ihrem Urteil, dass es nicht im Interesse des Staates sei, LGBTI+ auszuschliessen. Personen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen sollen demnach den selben Schutz vor häuslicher Gewalt erhalten, wie jene in heterosexuellen Beziehungen. In der Begründung bezogen sich die Richter zudem auch auf ein wichtiges Urteil des Supreme Court vom vergangenen Sommer, als die Obersten Richter des Landes erklärten, dass LGBTI+ Anspruch auf einen Diskriminierungsschutz in Bezug auf die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität haben.
Mit dem Urteil in North Carolina sind LGBTI+ nun auch in Bezug auf häusliche Gewalt in allen 50 US-Bundesstaaten mit heterosexuellen Paaren gleichgestellt.