USA: Senat von Nevada verbietet „Gay Panic“
Passiert eine Gewalttat bis hin zu einem Mord, dann hat ein Täter in noch immer etwa 45 US-Bundesstaaten die Möglichkeit, sich bei einem Gerichtsprozess mit Gay Panic oder Trans Panic zu verteidigen. Damit plädiert er quasi auf eine temporäre Unzurechnungsfähigkeit als er merkte, dass sein Opfer LGBTI+ war und er deswegen in Panik geriet. Diese homo- und transphobe Verteidigungsstrategie wird heute noch immer vor Gericht angewandt und hält sogar stand. Das Resultat sind jeweils deutlich mildere Urteile für die Täter. Nicht selten werden Taten damit sogar bis zu einem gewissen Grad legitimiert. Doch damit soll nun Schluss sein, zumindest in Nevada.
Unter dem Titel Bill 97 hat der Senat des US-Bundesstaats nun mit 19 zu 2 Stimmen überdeutlich einem Gesetzesentwurf zugestimmt, welcher es in einem Kriminalfall verbietet, dass gewisse Verteidigungsstrategien benutzt werden, welche die sexuelle Orientierung, die Geschlechtsidentität oder den Ausdruck des Geschlechts betreffen.
Der Druck auf Gay Panic und Trans Panic ist in den gesamten USA gewachsen, doch noch immer ist es in rund 45 Bundesstaaten erlaubt. Rhode Island hat diese Verteidigungsstrategie bereits im 2018 explizit verboten. Erstmals tauchte diese Argumentation in den 1960ern in einem Verfahren auf. Die amerikanische Anwaltsvereinigung hat aber bereits im Jahr 2013 einen entsprechenden Antrag für ein Verbot dieser Praktiken unterstützt. Gay und Trans Panic diene nur den Tätern, damit sie sich grundlos hinter etwas verstecken können, heisst es in einer Stellungnahme.