USA: Streit um LGBTI+ Studentenvereinigung an New Yorker Uni ist noch nicht vorbei

USA: Streit um LGBTI+ Studentenvereinigung an New Yorker Uni ist noch nicht vorbei
Das Supreme Court hat geurteilt, dass eine private Universität in New York eine queere Studentenvereinigung gleich behandeln muss wie alle anderen Gruppierungen. Nun hat die Universitätsleitung reagiert und jede einzelne Studentenvereinigung kurzerhand aufgelöst um ja keine LGBTI+ Vereinigung akzeptieren zu müssen.

Im Juni hat ein Obergericht in New York geurteilt, dass die jüdisch-orthodoxe Yeshiva University auch LGBTI+ Studentenvereinigungen wie die YU Pride Alliance anerkennen muss, und zwar auf die gleiche Weise wie alle anderen Studentenvereinigungen und mit den gleichen Vorteilen und Privilegien. Dieses Urteil wollte die Universität nicht akzepetieren, und so reichten sie kurzerhand einen Eilantrag beim Obersten Gericht der USA ein.

Richterin Sonia Sotomayor gab diesem Antrag erst einmal grünes Licht und erlaubte es der Universität nochmals, LGBTI+ Studierende weiterhin zu diskriminieren, jedoch nur so lange, bis das Supreme Court im Gremium eine neue Entscheidung fällt. Das neue Urteil fiel nun vor wenigen Tagen, und zwar äusserst knapp mit 5 zu 4 Stimmen, und zwar zu Gunsten queerer Menschen. Damit wurde es der Yeshiva University erneut auferlegt, LGBTI+ Studentenvereinigungen zuzulassen und anzuerkennen.

Nun hat die Universitätsleitung erneut reagiert, und anstatt die YU Pride Alliance anzuerkennen, entschied sie sich gleich alle Studentenvereinigungen und Gruppierungen ganz aufzulösen, und zwar einzig mit dem Ziel, die LGBTI+ Vereinigung so ebenfalls nicht anerkennen zu müssen.

Wie lange diese Suspendierung der Studentenvereinigungen gilt, sagte die Yeshiva University nicht, sondern, es wurde nur mitgeteilt, dass man Zeit brauche um das Urteil des Obersten Gerichts umzusetzen. Jede Universität, welche auf einem Glauben basiere, habe das Rechte mit den Studierenden zusammenzuarbeiten, auch mit LGBTI+, um Vereinigungen, Orte und Räumlichkeiten zu schaffen, welche dem traditionellen Glauben entsprechen, heisst es in einer Stellungnahme der Universität weiter. Die Yeshiva University wolle dieses Recht auf Selbstbestimmung ebenfalls wahrnehmen.

Kritik gab es dafür von der YU Pride Alliance: Dieser Schritt werfe uns 50 Jahre zurück, etwa als die Stadt Jackson am Mississippi entschied, lieber alle Schwimmbäder für alle zu schliessen, als der Aufhebung der Rassentrennung nachzukommen. Alles, was die Pride Alliance wolle, sei ein Safe Space auf dem Campus der Univerität, und nichts mehr. Mit diesem Schritt spalte die Yeshiva University die Studierenden und bringe die Studenten gegen die LGBTI+ Studierenden auf. Sie seien aber überzeugt, dass die Student:innen diese Taktik durchschauen und sich auf die Seite der queeren Studierenden stellen werden.