USA: Transphober Bathroom Bill in Virginia ist vom Tisch

USA: Transphober Bathroom Bill in Virginia ist vom Tisch
Ohne überhaupt darüber zu debattieren, hat die Generalversammlung im US-Bundesstaat Virginia einen Vorstoss für einen Bathroom Bill nach dem Beispiel von North Carolina abgelehnt. Schon bei der Ankündigung hat der Gouverneur von Virginia zudem erklärt, dass er das Gesetz notfalls mit seinem Veto ablehnen werde…

Gouverneur Terry McAuliffe hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt: Sollte der transphobe Bathroom Bill des republikanischen Abgeordneten Bob Marshall tatsächlich angenommen werde, dann werde er ihn notfalls mit seinem Veto blockieren. Um seinen Standpunkt noch deutlicher zu machen und als Zeichen gegen Diskriminierung und für die Rechte der LGBT Community hat der Gouverneur zudem vor wenigen Tagen auch noch eine Anordnung verfügt, wonach Schwule, Lesben und Transgender im öffentlichen Dienst einen Diskriminierungsschutz erhalten. Und die deutlichen Worte von McAuliffe scheinen gewirkt zu haben: Im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten hat die Generalversammlung, trotz einer republikanischen Mehrheit, den Gesetzesentwurf ohne überhaupt darüber zu debattieren bachab geschickt.

Bob Marshall und die Befürworter des Bathroom Bills wollten mit ihrem Vorstoss in erster Linie die Kinder schützen, erklärten sie immer wieder. Doch dies wäre ganz klar auf Kosten der Transgender gewesen. Das Gesetz, welches schon in einigen Bundesstaaten, darunter North Carolina, eingeführt wurde, bestimmt, dass man nur jene Toiletten und Umkleiden benutzen darf, welche dem Geschlecht in der Geburtsurkunde entspricht. Dies bringt vor allem für Transgender massive Probleme mit sich und ist äusserst diskriminierend.

North Carolina musste es auf die harte Tour erfahren: Durch die Einführung des Bathroom Bills verschoben viele Firmen ihre Investitionen in andere Bundesstaaten, Stars sagten Konzerte ab, Sportverbände zügelten renommierte Turniere und auch die Reputation litt enorm. Forbes hat ausgerechnet, dass dieses Gesetz den Bundesstaat deswegen schon rund 600 Millionen Schweizer Franken alleine in den letzten sechs Monate gekostet hat. Auch Texas debattiert über ein solches Gesetz, und dort würden die geschätzten Kosten gar bei rund 8 Milliarden Franken liegen.