USA: Trump ist Hauptredner an Anti-LGBTI-Konferenz

USA: Trump ist Hauptredner an Anti-LGBTI-Konferenz
Als erster amtierender US-Präsident spricht Donald Trump am Freitag am Values Voter Summit, welcher vom äusserst homophoben Family Research Council jährlich in Washington organisiert wird. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender US-Präsident vor einer Organisation spricht, welche von Bürgerrechtlern wegen ihrer Haltung gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender offen als Hassgruppe bezeichnet wird.

Es war nicht anders zu erwarten: Da Donald Trump schon drei Mal am Values Voter Summit gesprochen hat, darunter auch im vergangenen Jahr als offizieller Präsidentschaftskandidat der Republikaner kurz vor den Wahlen, so liess er es sich nicht nehmen, auch in diesem Jahr wieder als Hauptredner bei dieser Konferenz der ultrakonservativen Christen aufzutreten. Dabei wird er am Eröffnungstag der drei tägigen Konferenz seine Rede am Freitagmorgen im Omni Shoreham Hotel in Washington DC halten. Die Konferenz wird jeweils vom Family Research Council organisiert, eine Lobbygruppe für christlich-konservative Ansichten, welche laut Meinungsforschungsinstituten massgeblich dazu beigetragen haben, dass Donald Trump heute im Weissen Haus sitzt.

Deren Präsident, Tony Perkins, zeigte sich äusserst erfreut über die Zusage und lobte Trumps jüngsten Ankündigungen, etwa, dass die Religionsfreiheit künftig höher gewichtet wird, auch wenn es explizit auf Kosten von Schwulen, Lesben und Transgender geht. Damit heisst Trump quasi die staatliche Diskriminierung der LGBT-Community gut, wenn man dies mit seinen religiösen Ansichten begründen kann.

Doch nicht nur Donald Trump wird an der Konferenz sprechen, sondern auch andere Aushängeschilder aus dem Weissen Haus, welche Trump nahe stehen oder standen. So etwa der ehemalige Strategiechef des Weissen Haus, Steve Bannon, die Präsidentenberaterin Kellyanne Conway oder der ehemalige Nationale Sicherheitsberater Sebastian Gorka. Des Weiteren werden auch noch einige der konservativsten Politiker des Landes zu Wort kommen, so Roy Moore aus Alabama, ehemaliger Oberster Richter des Bundesstaats, welcher die Behörden in Alabama anwies, dass sie Marriage Equality nicht umsetzen müssen, obwohl das Supreme Court entsprechend geurteilt hat. Dies kostete ihm den Posten, doch nun ist er Kandidat um das Rennen für den US-Senat. Auch sprechen wird zudem Michelle Bachmann, sowie Phil Robertson und sein Sohn Alan, die ultrakonservativen Reality-TV-Stars von Duck Dynasty, welche die Erde von den fiesen Gays befreien möchten.

Der Values Voter Summit wird seit dem Jahr 2006 jährlich durchgeführt und vom Family Research Council organisiert. Diese Vereinigung wird vom Southern Poverty Law Center wegen dessen radikaler, ultrarechten Sichtweise als Hassgruppe bezeichnet. Die Konferenz gilt als einer der wichtigsten Anlässe der erzkonservativen Christen in den USA.