USA: Überwältigende Mehrheit an Queers fühlt sich an Schulen nicht sicher

USA: Überwältigende Mehrheit an Queers fühlt sich an Schulen nicht sicher
Es sind niederschmetternde Zahlen, aber leider überraschen sie nicht wirklich, wenn man auf das toxische, politische Umfeld des vergangenen Jahres in den USA schaut: Dies macht sich nun auch vermehrt in den Statistiken deutlich, wenn es um die psychische Gesundheit von queeren Menschen, insbesondere von Jugendlichen, geht.

Jugendliche und Studierende in den USA werden immer häufiger mit jenem toxischen Umfeld konfrontiert, welches ihre Rechte teils massiv einschränken will. Dies reicht von der Drohung von Zwangsoutings durch Lehrpersonen oder Schulmitarbeitende, über Verbote für geschlechtsangleichende Behandlungen bis hin zu Vorschriften rund um die Benützung von Toiletten. Diese meist öffentlich und mit LGBTI+ feindlicher Rhetorik geführten Debatten entfalten nun ihre traurige Wirkung.

Im neusten Bericht des Gay, Lesbian & Straight Education Network (GLSEN) erklärten 81.8 Prozent der befragten, queeren Jugendlichen, dass sie sich im vergangenen Jahr an ihrer Schule nicht sicher fühlten. 68 Prozent begründeten dies mit ihren persönlichen Merkmalen rund um die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität. Fast ein Fünftel der Jugendlichen gab zudem an, dass dieses Gefühl derart stark war, dass sie die Schule wechselten.

Dies schlägt sich auch in den Zahlen rund um Bullying und physische Gewalt nieder: So erklärten zudem 76.1 Prozent der jugendlichen Queers, dass sie im vergangenen Jahr von ihren Mitschüler:innen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität oder ihres Geschlechtsausdrucks persönlich, verbal belästigt und beleidigt wurden. Rund ein Drittel wurden sogar physisch angegangen, wobei fast 13 Prozent erklärten, dass sie von roher Gewalt betroffen waren, sprich geschlagen und getreten wurden.

32 Prozent der Befragten Jugendlichen erklärten zudem, dass sie im vergangenen Jahr an mindestens einem Tag nicht zur Schule gegangen sind, weil sie sich aufgrund von Bullying oder Drohungen nicht sicher fühlten.

Für GLSEN sind diese neuen Zahlen auch daher beunruhigend, da nicht nur das generelle Umfeld LGBTI+ feindlicher wurde, sondern auch, weil es in eine Zeit fällt, in der Schulen ihre Ressourcen und Hilfsangebote für queere Jugendliche einschränken oder sogar ganz streichen. Insbesondere gilt dies auch für jene Programme, welche Bullying und LGBTI+ feindliche Diskriminierungen thematisieren und diesen entgegenwirken sollen. Weiter sei auch die Covid-19-Pandemie noch immer präsent, welche für viele Queers ein traumatisches Erlebnis war, so GLSEN weiter.

Den gesamten Bericht findest Du hier.