USA: Unter dem Druck von Corona lockern die USA das Blutspendeverbot

USA: Unter dem Druck von Corona lockern die USA das Blutspendeverbot
Bislang waren Männer, welche Sex mit Männern haben, nur dann zur Blutspende zugelassen, wenn sie während den letzten zwölf Monaten keinen Sex hatten. Nun hat die entsprechende Behörde dieses Verbot im Zuge der Coronakrise etwas gelockert und die Frist auf drei Monate runtergesetzt. Dies wird besonders wichtig für potentielle Spender von Blutplasma...

Die USA werden aktuell besonders hart durch das Coronavirus getroffen. Da sich zudem viele Personen bereits in Quarantäne befinden, oder gar erkrankt sind, hat die Regierung einen dringenden Appell an die Bevölkerung gerichtet, um alle zum Blutspenden aufzufordern. Doch im Zuge der Krise und der drohenden Knappheit an Blutkonserven, und noch mehr, an Blutplasma, ging die US Food and Drug Administration (FDA) noch einen Schritt weiter und überarbeitete auch die Bedingungen rund um die Blutspende selber.

Während es schwulen und bisexuellen Männern bis anhin nur erlaubt war, Blut zu spenden, wenn sie während mindestens einem Jahr keinen Sex hatten, so wurde dieses Verbot nun gelockert und die entsprechende Frist wurde auf drei Monate gesenkt. Hinzukommt, dass auch Blutplasma nur jene Personen spenden dürfen, welche auch zur Blutspende zugelassen sind. Durch die Lockerung wird es somit nun auch mehr potentielle Spender für Blutplasma geben.

Blutplasma von Personen, welche das Coronavirus überstanden haben, könnte, so glauben Forscher, eine wichtige Rolle im Kampf gegen COVID-19 spielen. Dabei wird ein Immunserum gewonnen, indem spezifische Antikörper aus Blutserum immunisierter Personen aufgereinigt wird.

GLAAD zeigte sich zwar erfreut über die Lockerung der Bestimmungen durch die FDA, doch gleichzeitig erklärt die LGBTI+ Organisation auch, dass dieser Erfolg noch nicht perfekt sei. Man kämpfe weiter für die vollständige Aufhebung des Verbots. Diese Regelung, welche zu Beginn der Aidskrise eingeführt wurde, sei heute überholt und nicht mehr zeitgemäss. Nicht die sexuelle Orientierung soll ausschlaggebend dafür sein, ob jemand Blutspenden darf, sondern vielmehr das individuelle Verhalten, respektive Risiko einer Person.