USA: Utah lehnt es ab, und Georgia diskutiert Verbot von Conversion Therapie
Die Organisation Equality Utah hat den Gesetzesentwurf für ein Verbot von Conversion Therapien bei Minderjährigen bereits im vergangenen Jahr ausgearbeitet. Ende Februar wurde er darauf den Abgeordneten vorgelegt, und während der Debatte von den Republikanern, auch von Gouverneur Gary Herbert, mächtig zerpflückt. Sie forderten so viele Änderungen, dass schlussendlich auch die Demokraten nicht mehr dahinter stehen konnten. So wollten die Republikaner beispielsweise weiterhin erlauben, dass Therapeuten mit Jugendlichen über eine Veränderung der sexuellen Orientierung sprechen dürfen, sie müssen jedoch schwören, dass sie die Änderung nicht vollziehen. Sogar die in Salt Lake City in Utah beheimateten Mormonen, welche selber nicht eben für ihre LGBTI+ freundliche Haltung bekannt sind, unterstützten das Verbot von Conversion Therapien.
Im Entwurf rund um das Verbot wäre auch ein Ausbau der Suizidprävention vorgesehen gewesen. Utah hat immerhin die fünfthöchste Suizidrate in den gesamten USA. Nach dem Scheitern veröffentlichte Gouverneur Herbert ein Statement, in dem er erklärte, dass er die Suizidrate zwar senken, doch gleichzeitig die Rechte der Eltern in dieser heiklen Angelegenheit schützen wolle. Mit dieser Aussage erntete er besonders von Equality Utah heftige Kritik. Herbert habe der LGBTI+ Jugend den Rücken zugekehrt, habe sich von renommierten Experten abgewandt und sich dafür auf die Seite der Conversion Therapeuten gestellt. Man gebe aber nicht auf, so Troy Williams, der Leiter der Organisation weiter, und man werde den Entwurf nächstes Jahr nochmals vorstellen.
Erfreuliche Neuigkeiten gibt es dafür aus Georgia. Dort haben sechs Demokraten unter dem Titel Youth Mental Health Protection Act (HB580) einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt, welcher Minderjährige vor den gefährlichen Praktiken der Conversion Therapien schützen soll. Dabei würde der Entwurf sowohl für die sexuelle Orientierung wie auch für die Geschlechtsidentität gelten. Georgia könnte damit der 16. US-Bundesstaat werden, welche diese trans- und homophoben Methoden verbietet.