USA: Verleugnet der Gouverneur die LGBTI+ Opfer beim Pulse Attentat?

USA: Verleugnet der Gouverneur die LGBTI+ Opfer beim Pulse Attentat?
Im Juni jährte sich das Attentat auf den Gay Club Pulse in Orlando zum dritten Mal. Dazu unterschrieb der republikanische Gouverneur von Florida eine Bekanntmachung, welche den 12. Juni neu zum Pulse Remembrance Day macht. Wie erst jetzt bekannt wurde, sind Ron DeSantis zwei Entwürfe der Bekanntmachung unterbreitet worden, und er entschied sich für jenen Entwurf, welcher weder die LGBTI+, noch die hispanischen Opfer würdigte. Nach heftiger Kritik hat DeSantis mittlerweile eingelenkt und eine neue Version unterschrieben: Einem seiner Mitarbeiter sei ein Fehler unterlaufen...

Hat es System oder war es wirklich „nur“ ein Fehler: Schon bald nach dem Attentat auf den Pulse Gay Club in Orlando liess das FBI verlauten, dass die Gewalttat nicht als Hassverbrechen angesehen werde, da es keine oder zu wenig Hinweise dafür gebe. Und nun erwähnt auch Gouverneur Ron DeSantis in einer ersten Fassung seiner Bekanntmachung nicht, dass die Opfer mit überwiegender Mehrheit der LGBTI+ Community angehören und zudem hispanischer Abstammung sind. Beim Attentat am 12. Juni 2016 wurden insgesamt 49 Personen von einem Einzeltäter erschossen, mehr als 50 weitere Personen wurden teils schwer verletzt.

Beim jüngsten Faupax besuchte der republikanische Gouverneur Ron DeSantis die Gedenkstätte beim ehemaligen Pulse Club in Orlando um den Opfern am dritten Jahrestag des Attentats zu gedenken. Dabei unterschrieb er auch eine Bekanntmachung, womit er den 12. Juni fortan zum Pulse Remembrance Day ernannte. Wie erst jetzt bekannt wurde, lagen dem Gouverneur dabei offenbar zwei Entwürfe zur Unterschrift vor: In einem wurden die LGBTI+ und die hispanischen Opfer explizit erwähnt, im anderen nicht. Ob er nun wirklich unwissend war, sei dahingestellt, doch Fakt ist, dass er jene Version unterzeichnet hat, welche weder die LGBTI+, noch die hispanischen Opfer erwähnte.

Als dies nun bekannt wurde, verbreitete sich der Ärger schnell via den Sozialen Medien, und auch die Demokraten schalteten sich ein. Die Abgeordnete Anna V. Eskamani aus Orlando, erklärte wütend, dass dieses Dokument komplett „straight-washed“ und eine Beleidigung sei. Die Kritik von allen Seiten scheint genützt zu haben und der Gouverneur lenkte ein. Es sei ein Fehler bei seinen Mitarbeitern passiert, teilte er via Twitter mit, und er zeigte eine neue Fassung der Bekanntmachung, in welcher auch explizit die LGBTI+ und hispanischen Opfer erwähnt sind. Nur kurze Zeit später schrieb die Zeitung Tampa Bay Times aber, dass es nicht stimme, dass es ein Fehler eines Mitarbeiters war, sondern, dass ihm beide Entwürfe vorgelegt wurden, sich DeSantis aber für jene ohne die explizite Nennung der Opfergruppen entschied.

In einer Version stand geschrieben: „The State of Florida will not tolerate hatred towards the LGBTQ and Hispanic communities and we will stand boldly with Orlando and the Central Florida community against terrorism and hate.” In der anderen Fassung, welche er schliesslich unterschrieben hat, wurde auf das Wort Hass verzichtet, ebenso wie auf die Erwähnung der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder der Herkunft der Opfer. Ob dem Gouverneur aber der Unterschied zwischen den beiden Versionen bekannt war, ist unklar - aber man sagt nicht umsonst: Immer erst lesen, bevor man etwas unterschreibt...