USA: Washington State könnte bald Conversion Therapien verbieten

Mit einem deutlichen Votum von 33 zu 16 Stimmen hat der Senat als letzte Instanz im Parlament einem Gesetzesentwurf zugestimmt, welcher die Anwendung von Conversion Therapien bei unter 18-Jährigen verbieten will. Nun fehlt nur noch die Unterschrift des demokratischen Gouverneurs Jay Inslee, und dann kann der so genannte Senat Bill 5722, welcher vor etwas mehr als einem Jahr erstmals vorgestellt wurde, endlich in Kraft treten. Washington State wäre damit der zehnte US-Bundesstaat, welcher ein solches Verbot einführen würde. Zudem gibt es zahlreiche Städte und Kommunen, welche ebenfalls bereits ein solches Verbot kennen.

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass es für lizenzierte, professionelle Therapeuten verboten wird, wenn sie so genannte Conversion Therapien bei Minderjährigen, sprich bei unter 18-Jährigen, anwenden. Während der Debatte hat das Repräsentantenhaus den Entwurf aber noch verschärft und auch nicht-lizenzierte Therapeuten, sowie andere Personen, etwa Geistliche und Heiler von religiösen Organisationen, mit einbezogen. Damit machen sich sämtliche Personen strafbar, wenn sie solche Therapieformen bei Minderjährigen durchführen. Ihnen droht dabei etwa die Suspendierung oder auch der vollständige Entzug der Lizenz.

Unter Conversion Therapien versteht man den Versuch, Personen von deren sexueller Neigung oder Geschlechteridentität zu "heilen" und auf heterosexuell zu polen. Dies kann von "Wegbeten" bis hin zur Anwendung von Elektroschocks, das Verabreichen von Testosteronspritzen oder durch Psychotherapien geschehen. Dies führt bei einer deutlichen Mehrheit der Opfer zu psychischen Problemen, welche nicht selten gar im Selbstmord gipfeln.