USA: Wie zwei Städte ein Pride-Fahnen-Verbot mit einem Trick umgehen

USA: Wie zwei Städte ein Pride-Fahnen-Verbot mit einem Trick umgehen
Eigentlich haben die beiden US-Bundesstaaten Utah und Idaho ein Verbot eingeführt, Pride-Fahnen an Regierungsgebäuden und Schulen zu hissen, doch zwei Städte haben es geschafft dieses Verbot mit einem einfachen Trick zu umgehen. Die Republikaner schäumen vor Wut, doch die beiden Hauptstädte der Bundesstaaten, Salt Lake City und Boise, zeigen stolz ihren Support für die LGBTI+ Community.

Dass die Republikaner mit ihren Gesetzen gegen queere Menschen und gegen die Sichtbarkeit der LGBTI+ Community den Bogen längst überspannt haben, zeigt sich immer häufiger. Unzählige Gerichtsverfahren laufen gegen feindliche Verordnungen und Gesetze der Regierung, und verschiedenste Städte zeigen sich auch äusserst kreativ, wenn es darum geht, ihren Support für die Community gegen den Widerstand der Republikaner zu zeigen.

Dies gilt auch für die Hauptstadt des Bundesstaats Utah, Salt Lake City, und für jene von Idaho, Boise. In beiden Bundesstaaten wurden Gesetze eingeführt, welche es verbieten, nicht offizielle Fahnen an Regierungsgebäuden und Schulen zu hissen. Dies bedeutet, dass nur die US-Fahne, jene des Bundesstaats und der Gemeinde, sowie die offiziellen Fahnen der US-Streitkräfte gezeigt werden dürfen. Ohne es explizit zu erwähnen, so zielen diese Gesetze klar gegen die Queer Community, denn es geht in erster Linie darum, Pride- und andere Fahnen für LGBTI+ zu verhindern.

Somit wäre es auch in Salt Lake City verboten, die Regenbogenfahne zum Pride Month zu hissen, doch mit einem Trick hat es die Stadt geschafft, dieses Gesetz zu umgehen. Einen Tag bevor das Verbot am vergangenen Mittwoch in Kraft trat, hat die Stadt kurzerhand zwei verschiedene Progress Pride Flags, die Fahnen der trans Community, sowie jene von Juneteenth zu offiziellen Fahnen gemacht, indem jeder Flagge eine Sego-Lilie hinzugefügt wurde, die Blume des Bundesstaats.

Der Öffentlichkeit vorgestellt wurden die neuen Fahnen von Erin Mendenhall, der Bürgermeisterin der Stadt. Sie betonte, dass sie mit diesem Schritt nicht provozieren wolle, sondern es sei ihr einzig ein Anliegen, dass die Stadt ihre Werte repräsentiere, und die Diversität der Bewohner:innen Ehre, welche diese Stadt so wunderschön machen. Es soll auch an das Vermächtnis und den Schmerz erinnert werden, welche diesen Fortschritt erst möglich machten, so Mendenhall weiter.

Kritik gab es umgehend von den Republikanern, welche diesen Schritt lauthals verurteilten. So erklärte der Sprecher des Repräsentantenhaus von Utah, das sich Salt Lake City besser auf die wichtigen Dinge anstatt auf solches politischens Theater konzentrieren solle. Dieses Gesetz sei dazu da, dass die Regierungsgebäude neutral und einladend wirken, so Mike Schultz weiter.

Ähnlich ging auch Lauren McLean vor, die Bürgermeisterin von Boise, der Hauptstadt des Bundesstaats Idaho. Weil seit April an Regierungsgebäude keine Fahnen mehr hängen dürfen ausser den offziellen Regierungsfahnen, und dieses Verbot mit einem weiteren Gesetz ab dem 1. Juli auch für Schulgebäude gilt, hat McLean kurzerhand die Pride Fahne und jene für die Organspende, zu offiziellen Flaggen ernennt, womit diese auf dem Stadtgebiet weiterhin gehisst werden dürfen.