WELTWEIT: 18 neue queere Wörter im Oxford English Dictionary
Der Oxford English Dictionary (OED) ist der Standard der englischen Sprache, quasi der Duden in Englisch. Gewisse Wörter verschwinden, andere entstehen neu und bei manchen ändert sich die Bedeutung. Entsprechend wird der OED kontinuierlich angepasst und erweitert. Auch in diesem Jahr wurde wieder eine Vielzahl an Änderungen und Neuerungen vollzogen, darunter auch bei 18 queeren Wörtern. Teilweise wurde die Bedeutung ergänzt, und andere wurden ganz neu erfasst.
Im September 2022 wurde beispielsweise das weitverbreitete Akronym LGBTQ in den Oxford English Dictionary (OED) aufgenommen, wobei der Buchstabe Q sowohl als queer, wie auch als questioning definiert wurde.
Auch die Bedeutungen der Wörter Top und Bottom wurden in diesem Jahr ergänzt. So haben die Wörter bereits jetzt mehr als ein Dutzend Bedeutungen, neu sind auch die explizit schwulen Erklärungen mit aufgeführt. So wird Bottom unter Punkt 12a als der unterwürfigere Partner bei Bondage, Domination oder S/M bezeichnet. Unter 12b wird zudem auf die vor allem bei schwulen Männern verwendete Bedeutung hingewiesen, wonach der Bottom der Partner ist, der beim Sex, insbesondere beim Analsex, penetriert wird.
Ähnlich ist es beim Begriff Top: Damit wird der dominante Partner bei Bondage, Domination und S/M bezeichnet, sowie auch der Partner, welcher den anderen beim Sex zwischen Männern penetriert. Der Top wird oftmals auch als der dominante und aktivere Part beschrieben. Im OED wird sogar der Begriff to top from the bottom erwähnt, wobei damit der passivere Partner gemeint ist, der die Kontrolle über den aktiveren Partner auszuüben versucht.
Als Slang-Begriff wurde neu der Begriff Teahouse im September 2022 aufgenommen, wobei die Bedeutung des bestehenden Wortes ergänzt wurde. Im Amerikanischen wird Teahouse umgangssprachlich auch für öffentliche WCs gebraucht, welche von Männern für sexuelle Kontakte mit anderen Männern benutzt werden.
Endlich ebenfalls in den OED haben es Gender expression und Gender presentation geschafft. Beide Begriffe haben aber die selbe Erklärung erhalten. Zudem wird neu auch Enby aufgeführt. Dies ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine nicht-binäre Person. Auch Gender-affirming wurde neu aufgenommen. Als Adjektiv bestätigt dieser Ausdruck das Geschlecht einer Person. Weiter ist damit auch gemeint, dass eine trans Person nach ihrer Geschlechtsidentität leben kann.
Neu wurden im OED in diesem Jahr auch eine Reihe von Anti-Begriffe eingeführt, so Anti-gay und Anti-homosexual. Weiter wurde auch Gender critical aufgenommen. Dieser Begriff betrifft eine kritische Beurteilung der Geschlechtsidentität und damit die Exklusion von trans und nicht binären Menschen. Auch multisexual wurde neu aufgenommen: Damit werden Personen beschrieben, welche sich von Menschen verschiedenen Geschlechts, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung sexuell oder romantisch angezogen fühlen.
