WELTWEIT: Gläubige wollen, dass die katholische Kirche toleranter wird
Brasilien, Frankreich, Italien, Kolumbien, Mexiko, die Philippinen, Spanien und die USA: Diese acht Staaten machen die Hälfte aller Katholiken weltweit aus, und sie wurden im Rahmen der Equal Future 2018 Campaign durch YouGov unter anderem auch über ihre Ansichten gegenüber ihrer Kirche befragt. Und das Resultat ist ein deutlicher Weckruf der Gläubigen an die Kirchenoberen, dass es an der Zeit ist, dass die katholische Kirche ihre Haltung gegenüber LGBTs ändert, zeigt sich Tiernan Brady, Leiter von Equal Future 2018 überzeugt.
Die Mehrheit der praktizierenden Gläubigen erklärte nämlich, dass die katholische Kirche einerseits offener für Jüngere werden solle, sowie ihre Haltung gegenüber LGBT ändern und schwule, lesbische und transgender Jugendliche willkommen heissen solle.
Die Gläubigen innerhalb der katholischen Kirche zeigen den Weg auf, und nun sei es an der Zeit, dass die Geistlichen mitziehen, so Brady. Die Unterstützung für diesen Wechsel reflektiere sich dabei nicht nur innerhalb der allgemeinen Bevölkerung, sondern auch bei den getauften und praktizierenden Katholiken. Es ist also keine Forderung von ausserhalb der Kirche, sondern von den eigenen Gläubigen.
Tiernan Brady stellte dabei auch klar, dass besonders mehr Offenheit gegenüber jugendlichen LGBTs gefordert werde. Die Wahrheit sei, so der Kampagnenleiter, dass viel zu viele Kinder mit dem Gedanken aufwachsen, dass es eine Enttäuschung und ein Unglück sei, wenn sie selber, oder jemand den sie kennen, LGBT ist. Der grösste Schaden werde dabei lange bevor sie selber merken, dass sie LGBT sind, angerichtet.
Die Haltung des Papstes und der anderen Geistlichen ist dabei äusserst schwierig zu deuten. Mal spricht der Papst davon, dass er LGBTs nicht verurteile, dann spricht er davon, dass Therapien gerade bei jungen Schwulen, Lesben und Transgender eine Lösung sein können. Damit sprach er wohl nicht zuletzt Conversion Therapien an, welche in der katholischen Kirche weit verbreitet ist.