WELTWEIT: Mehr als 50% der Staaten verbieten LGBT-Organisationen

WELTWEIT: Mehr als 50% der Staaten verbieten LGBT-Organisationen
Wenn sich Schwule, Lesben und Transgender nicht zu Organisationen formieren dürfen, dann wird auch der Kampf für ihre Rechte umso schwieriger: Aktuell verbieten es rund die Hälfte aller Staaten weltweit, dass LGBTs Gruppen und Organisationen bilden und sich als solche registrieren dürfen...

Gerade wenn es um die Sichtbarkeit im Alltag, um die Rechte und um Akzeptanz geht, sind LGBT-Organisationen von enormer Wichtigkeit. Sie können sich einfacher Gehör verschaffen, bilden eine Anlaufstelle und können mehr Einfluss haben. Gerade in Ländern, in welchen sie sich etwa für die Entkriminalisierung von Homosexualität aussprechen, haben sie eine enorm wichtige Funktion in der Menschenrechtsbewegung, aber auch wenn es um den Ausbau bestehender Rechte geht.

Eine neue Studie unter dem Titel The Global State of LGBTI Organizing: The Right to Register von OutRight Action International hat nun aber gezeigt, dass es in 85 von weltweit 194 Ländern für Schwule, Lesben und Transgender gar nicht erst erlaubt ist, Organisationen zu gründen. Dabei unterstreicht OutRight, dass es die Regierungen selber sind, welche versuchen eine wachsende Gleichstellungsbewegung zum Schweigen zu bringen. Dies passiere teilweise gar im grossen Stil und reiche von Schliessungen bis hin zu Verhaftungen, und zwar rund um den Globus, wie etwa im vergangenen Jahr in Ägypten, Indonesien, Russland, Tansania und anderen mehr.

Wenn Länder LGBTs daran hindern wollen, Organisationen zu bilden und sich damit zu registrieren, dann geht es einzig darum, ihnen die grundlegenden Menschenrechte abzuerkennen und die Gleichstellung zu verhindern, so OutRight. Die Geschichte hat gezeigt, dass Fortschritt nur durch Aktivismus und Sichtbarkeit zustande kommen kann.

Besonders wichtig ist, dass Organisationen nicht nur existieren dürfen, sondern, dass sie sich innerhalb des Landes auch als Organisation registrieren dürfen. Erst dadurch wird es möglich, etwa ein Konto, welches auf den Namen der Organisation läuft, zu eröffnen, oder für Spender seriös und attraktiver zu werden. Weiter ist es nicht registrierten Organisationen oftmals auch nicht erlaubt, sich mit Vertretern der Behörden oder der Regierung zu treffen, und vielfach agieren sie gar gegen das Gesetz, wenn sie ihre eigenen Sitzungen und Treffen abhalten.

Wie OutRight weiter bekannt gibt, werden viele Organisationen, die sich nicht registrieren können, in den Untergrund gedrängt. Sie können sich nicht öffentlich für ihre Anliegen einsetzen, und arbeiten oftmals illegal. Dies führt zu Verhaftungen, Überwachung durch den Staat oder gar zu Sanktionen und Gewalt.

Die Staaten erlauben es den Organisationen oftmals nicht, sich zu registrieren, und zwar aus dem simplen Grund, weil sie sich für die Rechte der LGBTs einsetzen. Sie werden gar als Bedrohung für die nationale Sicherheit gesehen. Dabei bringen sie jeweils religiöse oder moralische Gründe hervor um damit das Grundrecht der Versammlungsfreiheit von Schwulen, Lesben und Transgender einzuschränken.