WELTWEIT: Schlechtes Zeugnis für Social Media-Plattformen

WELTWEIT: Schlechtes Zeugnis für Social Media-Plattformen
Geht es um den Schutz von queeren Menschen in den Sozialen Netzwerken, dann gibt es noch sehr grossen Handlungsbedarf: Die LGBTI+ Organisation GLAAD stellt den grossen Plattformen diesbezüglich ein schlechtes Zeugnis aus. Die Netzwerke müssen grössere Anstrengungen unternehmen um Hass und Bullying von ihren Seiten zu verbannen.

Es ist eindeutig erwiesen, dass Hass, Belästigungen und Bullying rasch von der virtuellen in die reale Welt übertreten können. Aus diesem Grund wäre es um so wichtiger, dass die grossen Sozialen Netzwerke wie Twitter, Facebook, Instagram, Youtube und TikTok ihre Anstrengungen verstärken, um LGBTI+ Feindlichkeiten, wie auch alle anderen Hassbotschaften, von ihren Plattformen zu verbannen.

Die LGBTI+ Organisation GLAAD, die grösste queere Organisation weltweit, welche sich auf Medien fokussiert hat, untersucht seit zwei Jahren die Sozialen Medien diesbezüglich, und veröffentlichte nun ihren zweiten Bericht zu diesem Thema. Das Fazit des Social Media Safety Index ist eindeutig und überrascht leider nicht: Sämtliche untersuchten Social Media-Plattformen schneiden ungenügend ab, wenn es um den Schutz von queeren Menschen geht.

So erklärt GLAAD-Präsidentin Sarah Kate Ellis in einer Mitteilung zum Bericht, dass das heutige politische und kulturelle Umfeld die gefährlichen Resultate im realen Leben zeigen, welche Anti-LGBTI+ Rhetorik und Falschinformationen haben können. Der Hass und die Belästigungen, sowie auch die Falschinformationen und die blanken Lügen über LGBTI+, welche in den Sozialen Medien viral gehen, schaffen Gefahren im wahren Leben, und zwar von Gesetzen, welche der Community schaden bis hin zu Gewaltandrohungen bei Pride-Veranstaltungen.

Laut GLAAD sind denn auch die Sozialen Medien aktiv an der Zunahme dieses Anti-LGBTI+ Umfelds mitbeteiligt. Die einzige Antwort der Unternehmen darauf könne daher sein, dass sie dringend ihre Richtlinien anpassen um sichere Plattformen zu schaffen, und diese dann auch wirkungsvoll umsetzen, so Ellis weiter.

Die Organisation hat nun die fünf wichtigsten Plattformen unter die Lupe genommen und anhand von 12 verschiedenen Kriterien bewertet. Diese reichen von Diversity in der Belegschaft bis hin zu Anti-Diskriminierungsrichtlinien und der Möglichkeit der Nutzer, ihre Identität bestmöglichst unter anderem mit den Pronomen zu definieren.

Die Zahlen im Bericht von GLAAD sprechen denn auch eine deutliche Sprache: 84 Prozent aller befragten, queeren Erwachsenen erklärten, dass es auf den Plattformen zu wenig Schutzmassnahmen gebe um Diskriminierungen, Falschinformationen und Belästigungen zu unterbinden. So gaben 40 Prozent der queeren Erwachsenen und gar 49 Prozent der trans und non-binären Personen an, dass sie sich in den Sozialen Netzwerken nicht wohl und willkommen fühlen.

GLAAD hat auch die einzelnen Plattformen untersucht und sie in verschiedensten Kriterien bewertet. Der maximale Wert lag dabei bei 100 Prozent, doch keines der Sozialen Netzwerke schaffte auch nur annähernd eine positive Bewertung. Am besten schnitt Instagram mit 48 Prozent ab, gefolgt von Facebook mit 46, sowie Youtube und Twitter mit je 45 Prozent. Am schlechtesten wurde TikTok mit 43 Prozent bewertet.

Zum gesamten Bericht von GLAAD.