WELTWEIT: TikTok trackt User von queeren Inhalten
Wie das Unternehmen mit User-Daten umgeht sorgte in der Vergangenheit bereits mehrfach für Kritik. Auch ob der chinesische Staat quasi mitliest, wurde nicht ausgeschlossen und hat diesbezüglich bereits zu Anhörungen vor dem US-Kongress geführt. Nun ist erneut Kritik laut geworden, und diesmal von Mitarbeitenden innerhalb des Unternehmens selber, wie das Wall Street Journal enthüllt hat.
So haben sich diese Mitarbeitenden an das Management von TikTok gewandt um ihre Bedenken über gewisse Listen zu äussern, welche das Unternehmen über seine Nutzer:innen führt. Demnach sollen explizit jene User während mindestens einem Jahr überwacht worden sein, welche auf als LGBTI+ gekennzeichnete Inhalte zugreifen. Diese sollen dann zusammen mit ihrem Namen und ihrer ID in Listen geführt worden sein.
Zwar fragt das Unternehmen nicht nach der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität seiner Nutzer:innen, doch offenbar wird versucht über diesen Weg an solche Informationen zu gelangen. Diese Daten konnten dann von gewissen Mitarbeitenden von TikTok eingesehen werden, und sie erschienen auch auf einem internen Dashboard.
Mitarbeitende aus den USA, Grossbritannien und Australien haben sich erstmals 2020 an die Firmenleitung gewandt und Bedenken gegenüber dieser Praxis genannt. Da nichts passierte, gingen sie mit ihrer Kritik 2021 erneut auf das Management zu. Sie äusserten dabei die Bedenken, dass die so gesammelten Daten für Erpressungen verwendet, oder dass sie an andere Unternehmen weiterverkauft werden könnten.
Wie TikTok gegenüber dem Wall Street Journal mitteilt, sei es oberste Priorität des Unternehmens die Privatsphäre und die Sicherheit der Menschen, welche TikTok nutzen, zu gewährleisten. Der Zugang zu diesen Daten sei eingeschränkt worden.