UK: Queere Jugendliche erleben doppelt so viele Hasskommentare

Der jährlich von Nominet erstellte Digital Youth Index über die Online-Nutzung von Jugendlichen macht deutlich, dass die Sozialen Medien und das Internet gerade für Minderheiten Fluch und Segen zu gleich sein können. Nominet, die Firma, welche die Domain .uk verwaltet, verfasst dazu seit einigen Jahren diesen Bericht um verschiedenste Aspekte der digitalen Welt in Bezug auf junge Nutzer:innen zu untersuchen.

Wie es im Digital Youth Index heisst, sei es für die Gesellschaft enorm wichtig, dass sich junge Menschen in unserer zunehmend digitalen Welt zurechtfinden. Es sei zudem auch noch nie so wichtig gewesen, dass sich junge Menschen online verbunden, einbezogen und sicher fühlen. Wie der Bericht jedoch aufzeigt, so ist dies bei weitem nicht immer der Fall. Für den Digital Youth Index werden dazu neben den digitalen Fähigkeiten und ihrer Online-Nutzung, auch die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Nutzer:innen untersucht und mit früheren Jahren verglichen.

Der Pool an Digital Talents müsse wachsen, indem die digitalen Fähigkeiten der jungen Menschen verbessert werde. Dies sei nicht nur für die soziale Mobilität in der digitalen Welt und für die Wirtschaft nötig, heisst es von Nominet weiter, sondern auch um jene Art von Gesellschaft aufzubauen, welche man heute und auch in Zukunft brauche. Mit diesen Ansprüchen gehen aber auch neue Herausforderungen einher, wie der Digital Youth Index aufzeigt, insbesondere wenn es um die psychische Gesundheit im Zusammenhang mit Minderheiten geht.

So zeigte die Umfrage, dass sich LGBTI+ Menschen, sowie Personen mit psychischen Problemen online weniger wohl fühlen als die restliche Bevölkerung. Dies hängt unter anderem auch mit dem Hass zusammen, der ihnen entgegenschlägt. So sind laut dem Bericht queere Jugendliche mehr als doppelt so oft von Hasskommentaren betroffen wie gleichaltrige, heterosexuelle Jugendliche.

Zwei Drittel aller Jugendlichen gaben zudem an, dass sie während ihrer Online-Zeit auch schon auf beunruhigende Inhalte gestossen sind. Am häufigsten sei dies bei den Sozialen Netzwerken wie TikTok, Twitter oder auch Reddit und Tumblr der Fall. Rund dreissig Prozent der befragten Jugendlichen erklärten daher, dass sich die digitalen Geräte negativ auf ihren Schlaf auswirken. Als Resultat gaben daher auch 25 Prozent an, dass sie gerne weniger online sein möchten.

Nur gerade 53 Prozent der Jugendlichen erklärten, dass sich der Online-Kontakt positiv auf ihre Beziehungen zu Freunden auswirke. In Anbetracht der starken Nutzung der digitalen Geräte durch Jugendliche ist dies ein Missverhältnis. An der breitangelegten Umfrage nahmen Personen von acht bis 25 Jahren teil.