WELTWEIT: Tinder-Marketingchefin ist glücklich darüber, gewisse Leute zu ärgern

WELTWEIT: Tinder-Marketingchefin ist glücklich darüber, gewisse Leute zu ärgern
Aufgrund der queerfreundlichen Haltung, welche Tinder offen gegen aussen trägt, wird das Unternehmen, wie zuvor unter anderem auch schon Nike oder Kellogg‘s, derzeit von Rechtsaussen stark angefeindet. Die Marketingchefin der Dating-App zeigt sich allerdings gelassen und erklärt offen, dass sie glücklich darüber ist, gewisse Leute zu verärgern, wenn es um die Unterstützung für die LGBTI+ Community geht. Und es scheint sich auch für das Unternehmen auszuzahlen...

Wenn sich Unternehmen etwa mit queerinklusiven Werbekampagnen öffentlich präsentieren oder Pride-Kollektionen vorstellen, so geraten sie in jüngster Zeit immer öfters ins Schussfeld von Konservativen und rechtsextremistischen Organisationen. Diese rufen zum Boykott der Firmen auf, und scheuen auch nicht vor gewalttätigen Aktionen gegen Mitarbeitende, oder vor Vandalismus zurück. Ebenfalls wegen der LGBTI+ freundlichen Haltung und den entsprechenden Optionen, welche in der Dating App ausgewählt werden können, ist nun Tinder in den Fokus von Rechtsaussen geraten.

Unbeeindruckt davon zeigt sich Melissa Hobley. Sie ist seit letztem Jahr Chief Marketing Officer (CMO) bei der Dating App und hat von Beginn an die Weichen gestellt, um Tinder inklusiver und diverser zu machen. Dass sie dabei auch bei Leuten aneckt, nimmt sie gerne in Kauf, wie sie erklärt: Es mache sie glücklich, gewisse Menschen zu verärgern, wenn es darum geht, damit den Support für die LGBTI+ Community zu unterstreichen.

Die Gleichstellung von queeren Menschen sei keine politische Angelegenheit, sondern eine betreffend der Menschenrechte, so Hobley. Man muss überzeugt sein, dass es richtig ist, was man macht. Man müsse den Standpunkt selbstbewusst vertreten und dem wachsenden Druck von rechts nicht nachgeben. Man müsse auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.

Dass Tinder mit seinem Engagement den richtigen Weg eingeschlagen hat, zeigt sich auch mit Blick auf die Unternehmenszahlen. So sind die Einnahmen seit dem Start der queerinklusiven Kampagne It Starts with a Swipe bereits stark angestiegen. Dies bestätigt auch CEO Bernard Kim: So habe der Umsatz im zweiten Quartal um sechs Prozent zugenommen. Es habe zudem eine massive Steigerung bei Neuanmeldungen, sowie bei der Reaktivierung von bestehenden Profilen gegeben. Dies habe auch zu mehr Interaktionen unter den Nutzer:innen geführt. Dieses so generierte Wachstum sei nur auf die integrative Werbekampagne zurückzuführen.

Tinder hat gerade bei queeren Usern stark an Beliebtheit zugelegt. So hat sich deren Zahl innerhalb der letzten zwei Jahre verdoppelt.