WIRTSCHAFT: Firmen mit Anti- Diskriminierungs-Richtlinien sind kreativer

WIRTSCHAFT: Firmen mit Anti- Diskriminierungs-Richtlinien sind kreativer
Setzt sich ein Bundesstaat oder eine Firma aktiv gegen die Diskriminierung von LGBTs ein, dann ist sie laut einer neuen Studie kreativer und innovativer, als jene Unternehmen, welche solche Richtlinien nicht kennen. Dies belegt eine neue Studie, welche anhand von Patentanträge Tausende von Firmen untersuchte.

Huasheng Gao und Wei Zhang heissen die beiden Wissenschaftler, welche die Patentanträge von Tausenden von Firmen zwischen den Jahren 1976 und 2008 unter die Lupe genommen haben und ihre Ergebnisse nun in der Harvard Business Review und im Management Science veröffentlicht haben. Sie wollten damit erforschen, wie sich Anti-Diskriminierungsrichtlinien und der Schutz der Schwulen, Lesben und Transgender am Arbeitsplatz auf die Innovativität und Kreativität der einzelnen Firmen auswirkt.

Demnach hat sich gezeigt, dass Firmen oder Bundesstaaten, welche die Mitarbeiter mit entsprechenden Richtlinien vor Diskriminierung schützen, grundsätzlich innovativer und kreativer sind, als Unternehmen, welche solche Richtlinien nicht kennen. So zeigte sich, dass Firmen, welche in US-Bundesstaaten ansässig sind, welche ein staatliches Anti-Diskriminierungsgesetz am Arbeitsplatz für Schwule, Lesben und Transgender kennen, rund zehn Prozent mehr Patente einreichen, als Firmen, welche diese Gesetze nicht haben. Die Firmen würden auch sonst mehr Berichte und Veröffentlichungen machen, und daher innovativer sein.

Wie die beiden Wissenschaftler erklärten, würden sich diese Effekte bereits zwei Jahre nachdem entsprechende Richtlinien oder Gesetze zum Diskriminierungsschutz eingeführt wurden, zeigen. Auffällig war zudem, erklären Gao und Zhang weiter, dass Firmen mit vielen Büroangestellten, sowie in Bundesstaaten, in welchen relativ gesehen mehr LGBTs leben, ebenfalls kreativer sind. Die beiden Wissenschaftler gehen sogar soweit, dass sie die Meinung vertreten, dass nicht nur Firmen kreativer und innovativer sind, sondern auch jene Menschen, welche mehr Pro-LGBT sind. Auf Einzelpersonen runtergebrochen, stellen jene Erfinder und Forscher, welche die Anliegen der Schwulen, Lesben und Transgender unterstützen, rund 30 Prozent mehr Patentanträge als jene, welche bei diesen Anliegen eine konservative und ablehnende Haltung einnehmen. Damit zeige sich, dass demnach auch Pro-LGBT-Person kreativer sind, als jene, welche sich dagegen wehren.

Laut dem Williams Institute der Universität Los Angeles ist die Diskriminierung am Arbeitsplatz nach wie vor ein grosses Problem in der US-Wirtschaft, besonders jene welche sich gegen Schwule, Lesben und Transgender richtet..