USA: Mehrheit der Amerikaner unterstützt Equality Act

USA: Mehrheit der Amerikaner unterstützt Equality Act
Eine neue, äusserst breit angelegte Umfrage führt zu Tage, dass eine deutliche Mehrheit der Amerikaner für die Einführung des Equality Acts ist. Mit diesem Gesetz sollen Schwule, Lesben und Transgender in Bereichen wie Arbeitsplatz und Wohnen vor Diskriminierung geschützt werden.

Apple, Facebook, Nike, American Airlines, Levi Strauss und viele andere grosse Konzerne haben bereits öffentlich bekannt gegeben, dass sie sich für die Einführung des so genannten Equality Acts stark machen wollen. Und laut einer aktuellen Umfrage stellt sich auch die Mehrheit der Amerikaner hinter dieses Anliegen. Das Public Religion Research Institute hat von Mai bis Dezember 2015 rund 42’000 Stimmberechtigte aus insgesamt 50 Bundesstaaten über diverse LGBT-Themen befragt und diese damit erhaltenen Daten nun vorgestellt.

Demnach sprechen sich rund 71 Prozent für den Equality Act aus, welcher Schwule, Lesben und Transgender vor Diskriminierung in den Bereichen Arbeitsplatz und Wohnen schützen soll. Rund ein Viertel der Befragten sprach sich gegen diesen Gesetzesentwurf aus, welcher im vergangenen Sommer kurz nach dem Supreme Court-Urteil über Marriage Equality vorgestellt wurde.

Die Umfrage zeigte daneben ebenfalls auf, dass sich die Verhältnisse in Bezug auf die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im vergangenen Jahr kaum verändert haben, und dies trotz des historischen Urteils des Obersten Gerichts. So sprachen sich 53 Prozent für Marriage Equality aus, während 37 Prozent dagegen sind. Diese Zahlen blieben in etwa auf dem gleichen Niveau, vor und nach dem Urteil des Supreme Courts.

Heruntergebrochen zeigte sich, dass 66 Prozent der Demokraten die Ehe-Öffnung unterstützen, während dieser Anteil bei den Republikanern bei nur gerade 34 Prozent liegt. Auch in Bezug auf die Alterskategorien gibt es einen grossen Unterschied: Während sich 74 Prozent der 20-Jährigen für Marriage Equality aussprechen, so liegt dieser Anteil bei den 45-Jährigen nur noch bei 53 Prozent.

Wenn es um die religiösen Freiheiten geht, zeigt sich ebenfalls ein deutliches Bild: So erklärten 59 Prozent, dass sie es nicht richtig finden, wenn jemand eine Dienstleistung gegenüber LGBTs ablehnen darf, wenn dies gegen seine religiösen Ansichten verstösst. Demgegenüber standen 39 Prozent, welche es gutheissen, wenn sich beispielsweise ein Bäcker weigert, eine Hochzeitstorte für ein gleichgeschlechtliches Paar herzustellen.

Human Rights Campaign (HRC) zeigte sich erfreut über dieses Resultat und David Stacy erklärte dazu, dass es an der Zeit sei, dass der Kongress den Status quo endlich aufhebe, denn in der Mehrheit der US-Bundesstaaten leben LGBTs noch immer mit der Tatsache, dass ihnen eine Dienstleistung verweigert werden kann, oder dass sie ihren Arbeitsplatz aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verlieren können. Eine Mehrheit der Amerikaner quer durch die USA wolle, dass alle ihr Leben frei von der Angst, diskriminiert zu werden, leben können, und dass sie eine faire Chance haben sollen, für sich und ihre Familie den Lebensunterhalt zu verdienen – auch wenn sie schwul, lesbisch oder transgender sind.

Die Senatoren Jeff Merkley, Tammy Baldwin und Cory Booker, sowie die Abgeordneten David Cicilline und John Lewis, haben den Equality Act im vergangenen Sommer vorgestellt. Sollte der Entwurf von beiden Kammern des Kongress angenommen werden, dann würde der Civil Rights Act aus dem Jahre 1964 um die sexuelle Orientierung, die Geschlechteridentität und das Geschlecht ergänzt. Ob es aber so weit kommen wird ist mehr als fraglich, haben doch die Republikaner derzeit sowohl im Repräsentantenhaus wie auch im Senat die Mehrheit.