ZYPERN: Homophober Priester wird nicht wegen Hassrede angeklagt
Es war eine LGBTI+ Organisation, welche den zypriotisch-orthodoxen Bischof Neophytos wegen dessen extrem homophoben Aussagen anklagte, doch wie nun die Staatsanwaltschaft mitteilt, sei man mit der Einschätzung der Polizei einverstanden, dass der Straftatbestand der Hassrede nicht erfüllt sei, und dass somit keine Anklage erhoben werde. Und dies, obwohl Zypern seit 2013 ein Anti-Diskriminierungsgesetz kennt, welches auch bei LGBTI+ feindlichen Hassreden greifen sollte.
Wie Staatsanwalt Costas Clerides erklärt, seien die Aussagen des Bischofs durchaus zu kritisieren und man könne möglicherweise auch nicht einverstanden sein damit, doch im gesamten Kontext seiner Aussage, die Erklärungen, welche er zur Bedeutung der einzelnen Worten gegeben habe und die Sätze, welche er benutzt habe, würden der Position der Kirche entsprechen. Dies sei weder mit dem Schüren von Hass und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität gleichzustellen, noch könne es nach dem geltenden Recht als Hassrede bezeichnet werden, so Clerides weiter.
Die Aussagen seien im Zusammenhang mit einem offenen Dialog über Spiritualität gemacht worden, bei dem der Bischof Fragen aus dem Publikum beantwortet habe. Doch der Staatsanwalt ermahnte den Geistlichen auch, dass spirituelle Anführer wie er solch unbedachte und unverständliche Aussagen lassen sollten.
Bischof Neophytos erklärte während einem Treffen in Akaki, dass Männer deshalb schwul seien, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft Analsex hatten. Damit hätten sie ihr Begehren nach dieser sexuellen Praktik an ihr ungeborenes Kind weitergereicht. Des weiteren erzählte der Geistliche eine Geschichte, in welcher er erklärte, dass man Homosexuelle anhand ihres widerlichen Geruchs erkennen könne. Die Aussagen sorgten Ende Juli international für Schlagzeilen...