GESUNDHEIT: Rückschlag in der Forschung für eine HIV-Impfung

GESUNDHEIT: Rückschlag in der Forschung für eine HIV-Impfung
Während mittlerweile 40 Jahren forschen Wissenschaftler:innen an einer Impfung gegen HIV. Nach zahlreichen, zuversichtlichen Ergebnissen, vermeldet nun das Unternehmen Johnson & Johnson einen Rückschlag. Eine Studie rund um einen Impfstoff zeigte enttäuschende Ergebnisse, wodurch die Testserie nun abgebrochen wurde.

Es seien leider nicht die Ergebnisse eingetroffen, welche man sich erhofft habe, heisst es vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), welches die Studie in Form einer Partnerschaft mit Johnson & Johnson begleitet hat. Man werde die Ergebnisse nun analysieren und dann weiterfahren. Der Abbruch in der zweiten Testphase kommt rund ein Jahr, nachdem das Unternehmen bereits eine Studie mit einem anderen Wirkstoff abbrechen musste.

Wie Johnson & Johnson mitteilt, habe man bei der Auswertung der Ergebnisse festgestellt, dass die Impfung nicht vor HIV schützt, und dass man unter diesen Umständen nicht zum gewünschten Erfolg kommen werde. Weiter wurde aber auch betont, dass es keine Sicherheitsprobleme beim verwendeten Impfschema gab.

Man sei enttäuscht, heisst es auch von der J&J-Tochterfirma Janssen Research & Development, LLC. Obwohl man schon grosse Fortschritte erzielt habe, hätten sich alleine im Jahr 2021 wieder 1.5 Millionen Menschen weltweit mit dem HI-Virus angesteckt. Dies zeige, wie wichtig neue Möglichkeiten sind, und weshalb man sich der Bewältigung dieser globalen Herausforderung stellen müsse. Man zeige sich weiter solidarisch mit jenen Menschen, die von HIV bedroht sind.

Die aktuelle Studie wurde an rund 50 Standorten durchgeführt - von Brasilien über Italien bis Mexiko und verschiedene Orte in den USA. Dabei nahmen 3‘900 Männer und trans Personen, welche Sex mit Männern haben und kein PrEP verwenden, daran teil. So wurden jeweils zwei Impfungen an vier Impfterminen verteilt über ein Jahr verabreicht. Dabei wurde für die Impfstoffe eine ähnliche Technologie verwendet, wie Johnson & Johnson bereits für ihren Covid19-Impfstoff verwendet hat.

Weltweit arbeiten mehrere Pharmafirmen an Impfstoffen gegen HIV, welche präventiv vor einer Infektion schützen sollen. So etwa Moderna, das HIV Vaccine Trials Network und das National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID).

Seit dem Beginn der HIV/Aids-Epidemie vor über 40 Jahren sind weltweit bereits rund 40 Millionen Menschen an HIV-bedingten Krankheiten gestorben. Der Höchststand war dabei im Jahr 2004 mit rund 1.9 Millionen Todesfällen in einem Jahr. 2021 lag die Zahl bei geschätzten 650‘000 Toten.