TECHNIK: Apple zensuriert seine Watch für Russland

TECHNIK: Apple zensuriert seine Watch für Russland
Voller stolz präsentierte Apple im Mai, kurz vor dem Pride Month, das Rainbow Face seiner Apple Watch zusammen mit dem regenbogenfarbenen Armband. Wie nun ein iOS-Entwickler entdeckt hat, wird dieses Face-Feature aber gerade in Russland blockiert, sobald jemand bei den Regionen angibt, dass er sich in Russland befindet, und auch das Armband ist dort online nicht erhältlich...

Jedes öffentliche Zeigen einer Regenbogenflagge ist in Russland aufgrund des Anti-Gay-Propagandageseztes strafbar. Dies ist auch bei Apple angekommen, und ob aus Angst vor negativen Schlagzeilen, ob zum Schutz der Nutzer oder von der Regierung aufgezwungen, hat es Einfluss auf die Apple Watch des Unternehmens. Das Rainbow Face wird dort nämlich automatisch deaktiviert, sobald das mit der Uhr verbundenen iPhone auf die Region Russland umgestellt wird - ob man sich nun dort befindet oder nicht. Entdeckt hat dies iOS-Entwickler Guilherme Rambo.

Auch das gleichzeitig im Mai diesen Jahres vorgestellte Regenbogen-Armband gibt es im Online-Shop von Apple - sofern man in Russland eingeloggt ist, nicht zu kaufen. Es sei nicht mehr erhältlich, heisst es auf der Webseite. International ist es jedoch nach wie vor möglich, dieses Armband zu bestellen, und es steht geschrieben:

Apple is proud to support LGBTQ advocacy organisations working to bring about positive change, including GLSEN, PFLAG, The Trevor Project, Gender Spectrum and The National Center for Transgender Equality in the US, and ILGA internationally. A portion of the proceeds from Pride Edition strap sales will benefit their important efforts.

Aus diesem Grund ist es umso verwirrender, dass Apple gerade die Community in Russland nicht zu unterstützen scheint. Dass jemand wegen der Regenbogenflagge auf der Apple Watch oder deren Armband eine Busse erhält ist sehr unwahrscheinlich. Eine Stellungnahme gibt es bis jetzt noch nicht vom Tech-Giganten.

Bereits im Jahr 2015 stand Apple unter Druck in Russland, und bereits damals wurde dem Konzern vorgeworfen, er würde das Anti-Gay-Propagandagesetz verletzen. Homophobe Politiker forderten eine Untersuchung, nachdem Apple die gleichgeschlechtlichen Paare und Regenbogenfamilien als Emojis vorgestellt hat.