TRAVEL: Kanada spricht Reisewarnung für LGBTI+ für die USA aus
Dass sich die Situation für queere Menschen in den USA zunehmend verschlechtert, bleibt auch im Ausland nicht unbemerkt und Kanada hat nun reagiert. Wie bereits einige LGBTI+ und Menschenrechtsorganisationen, so hat nun auch der nördliche Nachbar der USA eine offizielle Reisewarnung für queere Menschen veröffentlicht, welche in die USA reisen möchten.
Verantwortlich für die Reisewarnung ist das kanadische Departement Global Affairs Canada (GAC), welches sich unter anderem um diplomatische Beziehungen und internationalen Handel kümmert. Hinzukommen auch Reisehinweise und Warnungen für Reisende in andere Länder, ähnlich der Reisehinweise, wie sie auch vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, dem EDA, in der Schweiz veröffentlicht werden.
In Bezug auf die USA hat Global Affairs Canada (GAC) nun seine Reisehinweise angepasst und in der Rubrik Gesetze und Kultur eine Warnung für queere Menschen hinzugefügt. So sollen LGBTI+ vor dem Reiseantritt die lokalen Gesetze im Land und den einzelnen Bundesstaaten prüfen. Dabei warnt die Behörde auch vor Risiken, welche sich explizit auf queere Menschen beziehen. Dabei werden zwar keine Gesetze und Bundesstaaten direkt erwähnt, doch es gibt einen Hinweis auf eine zusätzliche Webseite, welche explizite Reisehinweise für queere Tourist:innen enthält.
Auf dieser Seite von der kanadischen Regierung heisst es etwa, dass nicht alle Länder die selben Werte vertreten oder Gesetze haben. LGBTI+ sollen sich gut über die lokalen Gesetze informieren und sich dringend daran halten, auch wenn sie gegen die Menschenrechte verstossen.
Laut einer Sprecherin des GAC beziehen sich die jüngsten Anpassungen bezüglich der USA vor allem auf Rechte, welche sich explizit gegen trans Menschen richten, aber auch auf Verbote von Drag Shows. Man stelle die Informationen zur Verfügung, damit sich die Reisenden ihre eigene, wohl informierte Meinung gegenüber ihrer Reisedestination bilden können.
Dass sich die Anti-LGBTI+ Gesetze immer stärker auf den Tourismus auswirken haben auch bereits einige der bekannten queeren Hotspots insbesondere in Florida gemerkt. Daher haben beispielsweise Orlando und Key West bereits Werbekampagnen lanciert, welche direkt auf queere Tourist:innen zugeschnitten sind. Sie rufen dabei unter anderem auch zur Unterstützung auf, damit man ihnen in diesen schwierigen Zeiten beistehe.