TRAVEL: LGBTI+ Reisewebseite stellt Warnhinweis für Brasilien aus
Alleine im Jahr 2017 wurden in Brasilien 445 LGBTI+ alleine aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ermordet. Dabei war einzig das Motiv Hass für diese Statistik massgebend, und Opfer etwa von Bandenkriminalität, Beziehungsdelikten oder Raub wurden nicht mitgezählt. Da sich die Situation unter dem neuen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro noch zusätzlich verschärft haben dürfte, und er mit seiner LGBTI+ Feindlichkeit den Hass weiter schürt, hat nun die Webseite GayCities eine Reisewarnung für Brasilien ausgestellt. Dass dies Bolsonaro kaum stören dürfte, zeigte seine Aussage von vor wenigen Wochen, als er davor warnte, dass Brasilien ein LGBTI+ Reiseparadies werden könnte.
Das Land führt die Liste der für queere Personen gefährlichsten Länder in Südamerika an. LGBTI+ Touristen sollten demnach Brasilien meiden. Es herrschen sehr hohe Kriminalitätsraten insbesondere gegen Mitglieder der LGBTI+ Community, mit durchschnittlich mehr als einem durch Hass motivierten Mord pro Tag. Die Zahlen dazu scheinen auch im vergangenen Jahr nicht zurückgegangen zu sein, schreiben LGBTI+ Aktivisten, und so sollen alleine 2018 160 Transmenschen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität ermordet worden sein.
Doch nicht nur vor Brasilien warnt GayCities neuerdings, sondern auch vor Ägypten und Tansania. In Ägypten seien alleine im vergangenen Jahr mehr als 57 Personen verhaftet worden, weil sie der Homosexualität verdächtigt werden. Dazu nutzt die Polizei offenbar auch Grindr um schwule Männer auf der Strasse zu erkennen, und führte Razzien in Badehäusern oder anderen Treffpunkten durch. In Tansania wiederum rief die Regierung der Hauptstadt eine Art Suchtrupps ins Leben, welche LGBTI+ aufspüren sollen.
Statt der genannten Länder rät GayCities zu einem Besuch etwa von Peru oder von Botswana. Das afrikanische Land hat im vergangenen Jahr gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert und damit Homosexualität vollständig legalisiert.