BOTSWANA: Anhörungen über Entkriminalisierung von Homosexualität beginnen
Während einer Rede Ende des vergangenen Jahres hat Staatspräsident Mokgweetsi Masisi schon mal signalisiert, dass er die Entkriminalisierung von Homosexualität begrüssen würde. Taten sind seither aber keine gefolgt. Doch schlussendlich sind es nun die Richter, welche diesbezüglich ein Machtwort sprechen werden. Der Prozess dazu hat am Donnerstag vor dem Obergericht in Gaborone in Botswana mit den ersten Anhörungen begonnen.
Wie in zahlreichen, ehemaligen britischen Kolonien, so ist gleichgeschlechtlicher Sex in Botswana nach wie vor verboten. Wer dagegen verstösst, dem drohen bis zu sieben Jahre Gefängnis. Indien hat dieses Gesetz im vergangenen Jahr abgeschafft, und nun versuchen Aktivisten das gleiche auch in Botswana. Im Mai 2018 hat ein Mann, der öffentlich nicht genannt wird, eine entsprechende Klage eingereicht. Er argumentiert damit, dass die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten die Möglichkeiten für LGBTI+ limitiere, so betreffend dem Zugang zu Sozialeinrichtungen, es erhöhe ihr Risiko diskriminiert zu werden und es verletze zudem die menschliche Würde.
Die LGBTI+ Aktivisten in Botswana sind zuversichtlich, dass das Gericht Homosexualität entkriminalisieren wird, insbesondere, da in jüngster Vergangenheit die Rechte von LGBTI+ durch Richter immer weiter gestärkt wurden. So haben alle Menschen laut einem Urteil den selben Schutz durch das Gesetz verdient. Die Regierung wurde zudem zurückgepfiffen, als sie LGBTI+ Organisationen verbieten wollte, und eine Transfrau bekam das Recht, offiziell als Frau anerkannt zu werden, sowie ein Transmann als Mann.
Mehr als 70 Länder weltweit kennen noch immer Gesetze gegen Homosexualität, die Hälfte davon befindet sich in Afrika. Doch es kommt Bewegung in die Debatte: Mosambik hat gleichgeschlechtlichen Sex bereits legalisiert, und am 24. Mai soll das Obergericht in Kenia ebenfalls ein Urteil bekannt geben, ob Homosexualität entkriminalisiert wird.