TRAVEL: Reisewarnung für queere Tourist:innen in Griechenland
Die neue griechische Regierung hat ihr Wahlversprechen innerhalb von wenigen Monaten umgesetzt und die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet - trotz massivem Gegenwind von der griechisch-orthodoxen Kirche. Geistliche haben im Vorfeld der Abstimmung im Parlament enormen Einfluss auf die Politik und einzelne Abgeordnete genommen, um sie dazu zu bewegen, die Ehe für alle abzulehnen. Als der Entwurf trotzdem angenommen wurde, organisierte die Kirche Kundgebungen gegen die Öffnung der Ehe. Diese äusserst LGBTI+ feindliche Kampagne hat offenbar auch den Hass in der Gesellschaft geschürt.
Dass queere Menschen auch im Alltag mit Diskriminierungen und Vorurteilen rechnen müssen, zeigt sich immer wieder. Selbst in Grossstädten kann es zu feindlichen Angriffen kommen, wie ein Vorfall vor wenigen Wochen in Thessaloniki gezeigt hat. Zwei Menschen aus der Community wurden beschimpft und mit Flaschen beworfen, als sie fliehen wollten.
Das britische Aussenministerium hat unter anderem diese Tat als Anlass genommen um die Reisewarnungen für Griechenland für queere Tourist:innen anzupassen. So sei die Einstellung in Athen und auf vielen griechischen Inseln wie Mykonos, Lesbos und Skiathos im Allgemeinen freundlich. Die Haltung gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren variiere aber im ganzen Land. Queere Paare die ihre Zuneigung in der Öffentlichkeit zeigen, können böse Blicke ernten und es sei verpönt, heisst es in den Reisewarnungen weiter, und dies insbesondere in ländlichen Gebieten. Das Aussenministerium warnt daher queere Reisende davor, öffentlich ihre Beziehung mittels Zuneigung zu zeigen. Weiter soll man die Informationsplattform besuchen, welche sich explizit auf die LGBTI+ Community bezieht.