GRIECHENLAND: Parlament ermöglicht die Ehe für alle per sofort

GRIECHENLAND: Parlament ermöglicht die Ehe für alle per sofort
In einer historischen Entscheidung öffnet das griechische Parlament die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare: Trotz massivem Widerstand der Kirche wird Griechenland somit das erste Land weltweit mit einer christlich-orthodoxen Mehrheit, welches die Ehe für alle einführt.

Griechenland ist nun offiziell das 16. Land innerhalb der Europäischen Union, und das erste Land weltweit mit einer christlich-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit, welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Dies, nachdem das Parlament nach einer mitunter auch hitzig geführten Debatte am späten Donnerstagabend einem Gesetzesentwurf der Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis zugestimmt hat.

Dabei waren Befürworter und Gegner in allen Parteien vertreten, doch es gelang schliesslich parteiübergreifend doch die nötige Mehrheit zusammenzubekommen: 176 Abgeordnete stimmten dabei für das Anliegen, 76 dageben. Zudem gab es zwei Enthaltungen und insgesamt 46 Politiker:innen blieben der Abstimmung fern.

Neben den Regierungsparteien haben zusätzlich auch noch vier linke Parteien dem Anliegen zugestimmt und somit eine Mehrheit möglich gemacht. Damit können gleichgeschlechtliche Paare nicht nur ab sofort standesamtlich heiraten, sondern sie können auch Kinder adoptieren. Dabei erhalten Beide das Sorgerecht, auch wenn das Kind biologisch gesehen nur von einem der beiden Partner stammt. Die Möglichkeit mittels Leihmutterschaft wurde aber per Gesetz explizit ausgeschlossen.

Kyriakos Mitsotakis zeigte sich nach der Abstimmung erleichtert, und erklärte, dass heute ein Tag der Freude sei. Es sei eine Brücke des Zusammenlebens in einem freien Land mit freien Bürgern geschaffen worden. In Griechenland solle sich niemand wie ein Bürger zweiter Klasse fühlen, so der Regierungschef weiter.

Die griechisch-orthodoxe Kirche hat im Vorfeld massiven Druck auf die Politik ausgeübt um das Gesetz doch noch verhindern zu können. So gab es auch Bischöfe in besonders religiös geprägten Gegenden Griechenlands, welche Abgeordneten quasi drohten, dass sie es sich genau überlegen sollen, wie sie abstimmen werden. Weiter organisierte die Kirche auch Demonstrationen, doch die Regierung liess sich davon nicht beeinflussen und hielt an ihrem Vorhaben fest.