GRIECHENLAND: Parlamentsabstimmung zur Ehe für alle im Februar

GRIECHENLAND: Parlamentsabstimmung zur Ehe für alle im Februar
Die griechische Regierung macht vorwärts mit der Ehe für alle, trotz Opposition durch die Kirche. Immer mehr Politiker:innen zeigen zudem ihre Unterstützung für das Anliegen. Im Februar soll das Parlament über den Gesetzesentwurf abstimmen. Eine Volksabstimmung, wie von der Kirche gefordert, lehnt die Regierung zudem ab.

Die neue Regierung hat es versprochen und nun soll die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auch in Griechenland Einzug halten. Der entsprechende Gesetzesentwurf soll bereits in dieser Woche im Parlament vorgestellt werden, und im Februar soll darüber abgestimmt werden können. Dies erklärte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einem Interview am WEF in Davos.

Das umstrittenste Anliegen wurde aus dem Entwurf gestrichen, nämlich die Leihmutterschaft. Dies ging offenbar aus einem Treffen zwischen anderen Parteien und der griechisch-orthodoxen Kirche hervor. Trotzdem geht die Regierung davon aus, dass die linken Parteien die Vorlage noch immer unterstützen werden. Derzeit sieht es auch so aus, dass genügend Konservative das Anliegen mit tragen, und dass es somit für eine Mehrheit für die Ehe für alle reichen sollte.

Der Erzbischof der Kirche brachte nun einen neuen Vorschlag ein: So soll die Bevölkerung darüber entscheiden. Es sei eine Angelegenheit für die Gesellschaft. Die Kirche stehe zudem in der Pflicht, die Bevölkerung zu informieren, so der Erzbischof weiter. Es seien die Menschen, welche darüber entscheiden sollten, in welcher Art von Gesellschaft sie leben, und welche Art von Familie sie anerkennen möchten.

Die Regierung lehnt den Vorschlag einer Volksabstimmung aber klar ab. Man könne der Kirche nicht vorschreiben, wann oder was sie sagen soll, doch man müsse auch klar sehen, mit dem vollen Respekt der Kirche, dass es eine Exekutive in diesem Land gebe, so ein Sprecher der Regierung. Diese stelle einen Gesetzesentwurf vor und dann liege es in den Händen der Parlamentarier:innen, ob sie ihn genehmigen wollen.

Obwohl man die Rolle und die Ansichten der griechisch-orthodoxen Kirche respektiere, so wolle man am Vorhaben festhalten und die Ehe für alle einführen. Schliesslich sei es ein Wahlversprechen gewesen, heisst es von der Regierung weiter.